Zöliakie gilt zwar als Grund für metabolische Osteopathie, jedoch vermutet man, dass eine Vielzahl der diagnostizierten Fälle einer verringerten Knochenmineraldichte wahrscheinlich auch auf ignorierte Störfaktoren wie Alter, Menopause und Medikamente zurückzuführen ist. Eine Metaanalyse ging dem Risiko von Osteoporose und Osteopenie nun bei prämenopausalen Frauen und Männern mit Zöliakie nach.
In die Auswertung des Zusammenhangs zwischen Zöliakie und Knochenmineraldichte gingen alle bis 2018 veröffentlichten Publikationen ein. Als Wirkungsgröße für die Metaanalyse wurden die Prävalenz von Osteopenie (T-Knochenmasse zwischen -1,0 und -2,4) und
Osteoporose (T ≤ -2,5) verwendet. Aus acht Querschnittsstudien wurden insgesamt 563 prämenopausale Frauen und Männer mit einer Zöliakie-Erkrankung aus Großbritannien, Brasilien, Indien, Ungarn und Polen in die Analyse einbezogen.
Die gepoolte Prävalenz von
Osteoporose betrug 14,4 % (95%-KI 9 - 20,5 %), die Prävalenz der Osteopenie belief sich auf 39,6 % (95%-KI 3,11 - 48,8 %). Ausgehend davon, dass sich die vorliegende systematische Studie in erster Linie auf die Häufigkeit des Auftretens einer verringerten Knochenmineraldichte bei Männern und prämenopausalen Frauen mit Zöliakie fokussierte, konnten Störfaktoren wie menopausale Hormonschwankungen oder Steroideinnahme ausgeschlossen werden.
Die Autoren schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass eine Zöliakie tatsächlich als die häufigste Ursache einer geringen Knochenmineraldichte bei prämenopausalen Frauen und Männern betrachtet werden kann. GH