Zucker als dosisabhängiges Gift

Naturmedizin 5/2022

Zahnmediziner:innen und Mediziner:innen ziehen am selben Strang

Eine Parodontitis hat Auswirkungen auf die systemische Erkrankung Diabetes Mellitus. Medizin und Zahnmedizin identifizieren unter anderem einen gemeinsamen Grund: den wachsenden Zuckeranteil in unserer Nahrung. Das wurde auf der Online-Pressekonferenz „Ernährung – ideale Schnittstelle zwischen Medizin und Zahnmedizin“ der DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde) deutlich.
„Zucker wird heute als dosisabhängiges Gift betrachtet“, erklärte dort der Ernährungsmediziner und Diabetologe Dr. Matthias Riedl (Hamburg). „Die Vielzahl an gesundheitlichen Folgen eines hohen Zuckerkonsums erstreckt sich in ein erhöhtes Entzündungspotential von Zahn, Zahnfleisch, Gelenken, der Haut und anderer Organe. Des Weiteren wird das Immunsystem geschwächt und die Infektanfälligkeit erhöht sich. Magenund Darmbeschwerden werden gefördert. Die Darmflora leidet unter hohem Zuckerkonsum. Sogar Schlafprobleme können auftreten.“ Zu den bekanntesten gesundheitlichen Risiken gehöre Diabetes Mellitus Typ 2. Es werde vermutet, dass schon 2040 etwa 12,3 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein werden, wenn sich der Zuckerkonsum nicht verringere. Beschleunigte Arterienverkalkung mit hoher Infarktgefahr sei eine der wichtigsten Folgen des Diabetes Mellitus.
„Ernährung spielt für den gesunden Mundraum eine ebenso entscheidende Rolle, wie sie es auch für den intakten Gesamtorganismus tut“, führte DGZMKPräsident Prof. Dr. Roland Frankenberger (Uni Marburg) aus. „Zucker stellt dabei zweifelsfrei den klassischen ‚Common Risk Factor‘ dar, der Zahnmedizin und Medizin vereint wie kein zweiter Stoff. Das Paradebeispiel ist dabei der Einfluss von Zucker auf die Kariesentstehung.“ Frankenberger: „Ohne Zucker keine Karies – so einfach ist das!“
Quelle: Pressemitteilung: Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V., Markus Brakel

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