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Praxis-Depesche

Weniger Herzinfarkte: Kombinationstherapie mit Alirocumab zur LDL-C-Senkung lohnt sich

Auf der 89. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) war die Kardioprotektion durch Senkung des LDL-Cholesterins (LDL-C) ein zentrales Thema. Auf einem Symposium von Sanofi wurde deutlich: Noch immer erreichen nur wenige kardiovaskuläre Hochrisikopatientinnen und -patienten die von den europäischen Fachgesellschaften ESC und EAS (European Society of Cardiology, European Atherosclerosis Society) empfohlenen LDL-C-Zielbereiche. Einer der Gründe hierfür: Kombinationstherapien, z. B. mit Alirocumab (Praluent®), einem Inhibitor der Proproteinkonvertase-Subtilisin/Kexin-Typ-9 (PCSK9), werden sehr zurückhaltend eingesetzt, obwohl sich mit ihnen auch sehr niedrige LDL-C-Werte erreichen lassen. Neue Daten der Post-hoc-Analyse von ODYSSEY OUTCOMES zeigen: Bereits eine zeitlich begrenzte Anwendung der Kombinationstherapie lohnt sich für einen langfristigen klinischen Effekt.

Die Optimierung des Lebensstils bildet die Basis, um das kardiovaskuläre Risiko zu senken, betonte Prof. Ingo Hilgendorf, Freiburg/Bad Krozingen. Dazu zählen vor allem regelmäßige Bewegung, mediterrane Ernährung und der Verzicht auf Tabakprodukte. Neben Diabetes, Hypertonie und Rauchen ist LDL-C der wichtigste kardiovaskuläre Risikofaktor, der eine kausale Rolle bei der Entwicklung atherosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankungen (ASCVD) spielt. Jedoch kann mit Lebensstilmaßnahmen alleine dieser Risikofaktor im Allgemeinen nicht ausreichend adressiert werden – eine patientenindividuelle cholesterinsenkende Therapie ergänzt die Lifestyle-Modifikation. 

Wie tief das LDL-C gesenkt werden sollte, hängt vom kardiovaskulären Gesamtrisiko ab. „Es gibt KEIN One-size-fits-all“ betonte Hilgendorf. Mit einer LDL-C-senkenden Therapie sollte frühzeitig begonnen werden, denn die atherogenen Wirkungen akkumulieren über die Jahre hinweg. Die üblichen oralen LDL-C-senkenden Medikamente stoßen bei hohen Ausgangswerten und bei Menschen mit sehr hohem kardiovaskulärem Risiko an ihre Grenzen. Ein sehr hohes Risiko besteht z.B. nach einem Myokardinfarkt. In dieser Situation werden LDL-C-Werte < 55 mg/dl (< 1,4 mmol/l) plus eine Reduktion vom Ausgangswert um mindestens 50 % empfohlen. Bei Menschen, die z. B. innerhalb von zwei Jahren einen erneuten Myokardinfarkt erlitten haben, soll das LDL-C sogar in Bereiche < 40 mg/dl (< 1,0 mmol/l) gesenkt werden.

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