Chen et al. schlossen 47 Frauen mit POI und 67 mit normal ovulatorischen Kontrolluntersuchungen in ihre Querschnittsstudie in China ein.
Die Serumspiegel des follikelstimulierenden Hormons (FSH), des luteinisierenden Hormons (LH), von Östradiol (E2), Anti- Müller-Hormon (AMH), Vitamin A und Gesamtcholesterin (TC) wurden für jede Teilnehmerin gemessen. Die Forscher:innen bewerteten den Zusammenhang von TC-korrigierten Vitamin-A-Spiegeln mit dem POI-Risiko. Die Serum-Vitamin-ASpiegel schienen in der POI-Gruppe etwas höher zu sein als in der Kontrollgruppe, aber es gab keinen Hinweis auf einen statistisch signifikanten Unterschied. Nach Anpassung der Serumlipidspiegel, war das Verhältnis von Vitamin A/TC im Serum in der POI-Gruppe signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe. Außerdem war das Serum-Vitamin-A/TC-Verhältnis signifikant und umgekehrt mit dem POI-Risiko assoziiert.
Die Assoziation blieb auch unter Einbezug von Störfaktoren bestehen (Alter, BMI, jährliches Haushaltseinkommen und Bildung).
Die Autor:innen schlussfolgern, dass das Serum-Vitamin-A/TC-Verhältnis als Vorhersagefaktor für POI dienen kann und eine Vitamin-A-Supplementierung helfen kann, POI zu verhindern oder zu behandeln.