Veränderte Methylierung des FKBP5-Gens

Naturmedizin

Stress in der Kindheit führt zu funktionellen Veränderungen des präfrontalen Cortex

Stress in der Kindheit kann die Genfunktion beeinflussen, was zu einem gesteigerten Risiko für psychische Störungen im späteren Leben führt. Das zeigt eine aktuelle Studie von Wissenschaftler:innen des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI), die die komplexen Zusammenhänge zwischen Stress, Genetik und psychischer Gesundheit untersuchte.

Viele psychiatrische Erkrankungen stehen im Zusammenhang mit Stress. Oftmals können negative Erfahrungen in der Kindheit den Umgang mit Stress im weiteren Leben beeinträchtigen. Doch welche biologischen Prozesse finden dabei statt? Die kürzlich in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry erschienene Studie beleuchtet dies näher. „Im tieferen Verständnis dieser biologischen Prozesse liegt erhebliches Potential, um die Früherkennung von psychiatrischen Erkrankungen beziehungsweise die Prävention zu verbessern“, sagt Prof. Heike Tost, Leiterin der Arbeitsgruppe Systemische Neurowissenschaften in der Psychiatrie (SNiP) am ZI in Mannheim.

DNA-Methylierung des Gens FKBP5 bestimmt

Die Forschenden des ZI untersuchten die Auswirkungen des Gens FKBP5 auf das Verhalten und die Hirnstruktur von 395 gesunden Proband:innen. Dazu wurden Blutproben genommen, Aufnahmen im MRT gemacht und die Teilnehmenden beantworteten über einen Zeitraum von sieben Tagen Fragen zu ihren Gedanken und Gefühlen auf einem Studien-Smartphone (Ecological Momentary Assessment).

„In den Blutproben bestimmten wir zunächst die DNA-Methylierung des Gens FKBP5. FKBP5 spielt eine wichtige Rolle in der molekularen Regulation von Stress und steht in Verbindung zur Entstehung von Stress-bedingten Erkrankungen wie der Depression oder der posttraumatischen Belastungsstörung“, erklärt Thomas L. Kremer, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe SNiP und Erstautor der Studie. Die Methylierung der DNA ist ein regulatorischer Prozess, der die Aktivität von Genen steuert. Sie ist keine genetische Mutation, sondern eine durch Umwelteinflüsse veränderbare Modifikation der Erbsubstanz, die deren Übersetzung in Proteine beeinflusst.

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