Eine 29-Jährige war zwei Jahre vor Eintritt der Schwangerschaft komplett thyreoidektomiert worden und hatte daraufhin einen Hypoparathyreoidismus mit schwerer Hypokalzämie entwickelt. Unter der Behandlung mit Kalziumkarbonat und dem aktiven Vitamin-D-Analogon Alfacalcidol normalisierte sich die Kalziumkonzentration im Serum und blieb über den größten Teil der Schwangerschaft stabil. Am Ende des dritten Trimesters trat jedoch erneut eine schwere Hypokalzämie auf. Die Kalziumsubstitution wurde intensiviert. Wegen allgemeiner Schwäche der Patientin und reduzierten Kindsbewegungen wurde die Geburt vier Tage nach Ablauf der 38. Schwangerschaftswoche eingeleitet.
In Zusammenschau mit 42 weiteren im Rahmen einer Literaturrecherche identifizierten Fällen bestätigen die Autoren, dass die Behandlung eines Hypoparathyreoidismus während der Schwangerschaft besonderes Fingerspitzengefühl verlangt und individuell angepasst erfolgen sollte. TH