Gendrisch et al. haben die Wirkung von metallischem Antimon, natürlichem Antimon(III)-sulfid und Kaliumantimonyltartrat in vitro untersucht, und zwar auf der Psoriasis ähnliche Keratinozyten und die humane dendritische Zelllinie THP-1 mittels qPCR, Immunzytochemie, ELISA und Durchflusszytometrie. Bei psoriatischen Keratinozyten hemmten ACs die Überexpression des antimikrobiellen Peptids β-Defensin 2 und Glucosetransporter 1 sowie den Hyperproliferationsmarker Keratin 17. Darüber hinaus zeigten die ACs eine entzündungshemmende Wirkung durch Verringerung der nuklearen Translokation der p65-Untereinheit von NF-κB und pSTAT3 und hemmten die proinflammatorische Zytokinsekretion durch Keratinozyten. Außerdem zeigten ACs antipsoriatische Wirkungen, indem sie die Aktivierung von IFN-α-behandelten THP-1-Zellen sowie die Expression des die Psoriasis fördernden Masterzytokin IL-23 durch diese Zellen reduzierten. Während alle ACs antipsoriatische Wirkungen zeigten, wurden die stärksten Effekte mit Kaliumantimonyltartrat beobachtet. Zusammenfassend berichten die Autor:innen, dass ACs zahlreiche antipsoriatische Wirkungen in vitro in subtoxischen Konzentrationen zeigen. Sie schließen daraus, dass ACs interessante Wirkstoffe zur topischen Behandlung sind, was weitere Forschung in klinischen Studien rechtfertigt.
In vitro-Studie zur anthroposophischen Medizin
Naturmedizin 2/2022
Psoriasis: Antimonverbindungen könnten erfolgsversprechende Topika sein
Psoriasis ist durch Hyperproliferation von Keratinozyten und ein entzündungsförderndes Hautmilieu gekennzeichnet. Während Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis mit gezielten Therapien ( kleine Moleküle und monoklonale Antikörper) behandelt werden, benötigen Patient:innen mit milderen Formen immer noch wirksame topische Medikamente – mit möglichst wenig Nebenwirkungen.
Quelle: Gendrisch F et al.: Anti-psoriatic effects of antimony compounds in vitro. Molecules. 2021 Sep 25; 26(19): 5814. doi: 10.3390/molecules26195814. PMID: 34641358; PMCID: PMC8510055.