In vitro-Studie zur anthroposophischen Medizin

Naturmedizin 2/2022

Psoriasis: Antimonverbindungen könnten erfolgsversprechende Topika sein

Psoriasis ist durch Hyperproliferation von Keratinozyten und ein entzündungsförderndes Hautmilieu gekennzeichnet. Während Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis mit gezielten Therapien ( kleine Moleküle und monoklonale Antikörper) behandelt werden, benötigen Patient:innen mit milderen Formen immer noch wirksame topische Medikamente – mit möglichst wenig Nebenwirkungen.
Gendrisch et al. haben die Wirkung von metallischem Antimon, natürlichem Antimon(III)-sulfid und Kaliumantimonyltartrat in vitro untersucht, und zwar auf der Psoriasis ähnliche Keratinozyten und die humane dendritische Zelllinie THP-1 mittels qPCR, Immunzytochemie, ELISA und Durchflusszytometrie. Bei psoriatischen Keratinozyten hemmten ACs die Überexpression des antimikrobiellen Peptids β-Defensin 2 und Glucosetransporter 1 sowie den Hyperproliferationsmarker Keratin 17. Darüber hinaus zeigten die ACs eine entzündungshemmende Wirkung durch Verringerung der nuklearen Translokation der p65-Untereinheit von NF-κB und pSTAT3 und hemmten die proinflammatorische Zytokinsekretion durch Keratinozyten. Außerdem zeigten ACs antipsoriatische Wirkungen, indem sie die Aktivierung von IFN-α-behandelten THP-1-Zellen sowie die Expression des die Psoriasis fördernden Masterzytokin IL-23 durch diese Zellen reduzierten. Während alle ACs antipsoriatische Wirkungen zeigten, wurden die stärksten Effekte mit Kaliumantimonyltartrat beobachtet. Zusammenfassend berichten die Autor:innen, dass ACs zahlreiche antipsoriatische Wirkungen in vitro in subtoxischen Konzentrationen zeigen. Sie schließen daraus, dass ACs interessante Wirkstoffe zur topischen Behandlung sind, was weitere Forschung in klinischen Studien rechtfertigt.
Quelle: Gendrisch F et al.: Anti-psoriatic effects of antimony compounds in vitro. Molecules. 2021 Sep 25; 26(19): 5814. doi: 10.3390/molecules26195814. PMID: 34641358; PMCID: PMC8510055.

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