Symposium an der Charité in Berlin

Naturmedizin 6/2021

Perspektiven der Naturheilkunde in der Universitären Medizin

Anlässlich der Entfristung der Naturheilkunde-Professuren von Prof. Dr. Brinkhaus und Prof. Dr. Michalsen fand nachmittags am 22. September 2021 an der Charité, Universitätsmedizin Berlin, ein Symposium unter Pandemiebedingungen als Hybridveranstaltung statt: Perspektiven der Naturheilkunde und Integrativer Medizin im Kontext von Prävention in der Universitären Medizin.
Neben einigen Gastvorträgen von verschiedenen Expert:innen, hielten auch Benno Brinkhaus und Andreas Michalsen einen gemeinsamen Vortrag: „10 Jahre Stiftungsprofessuren – Erfolge und Erfahrungen“. Zunächst definierten sie Naturheilkunde (NHK) nach Melchert: „Maßnahmen, die mit natürlichen Mitteln als therapeutischem Reiz auf eine aktive Beteiligung und Nutzung selbstregulierender Prozesse des Menschen in Richtung Gesundheit zielen.“ Sie unterteilten die NHK inkl. der Komplementärmedizin in:
1. Klassische Naturheilverfahren: Hydro-, Ernährungs- und Bewegungs-, Phyto und Ordnungstherapie (Mind-Body Medizin)
2. Erweiterte Naturheilverfahren: ausleitende Verfahren (Blutegeltherapie, Schröpfen ...), Neuraltherapie, Manuelle Medizin und Osteopathie, Hypnotherapie, mikrobiologische Therapie u.a.
3. Traditionelle Verfahren („Whole Medical Systems“): Traditionelle Europäische Medizin (TEM), Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Traditionelle Indische Medizin (TIM, Ayurveda) und andere mehr.
Die NHK hat eine lange Tradition, global, in Europa, in Deutschland – und auch an der Charité. Die beiden Professoren betonten, dass die Inanspruchnahme von naturheilkundlichen und komplementärmedizinischen Leistungen durch die Bevölkerung hoch ist. Die Forschungsergebnisse weisen auf das große Potenzial hin – aber noch viel weitere Forschung ist notwendig. Dabei bietet die Struktur an der Charité Berlin gute Voraussetzungen für die weitere Arbeit. Als Ziel setzten sie sich eine strukturierte ambulante und stationäre Versorgung in Berlin in einem eigenen universitären Zentrum. Hierfür ist die Unterstützung aller Interessensgruppen wichtig. Den Weg in die Zukunft sehen beide Wissenschaftler in der evidenzbasierten Naturheilkunde.
Sie verwiesen auf ihre hohe Anzahl an Publikationen, aber sehen auch die Herausforderung durch unwissenschaftliche Kritik von Kritikern.
Quelle: Symposium: Charité Berlin

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