Systematischer Review und Meta-Analyse

Naturmedizin 2/2021

Nebenwirkungen in der Homöopathie?

Während die einen darüber streiten, ob Homöopathie wirkt, erforschen andere, ob und wie in der Forschung Nebenwirkungen beobachtet werden. Es gibt allerdings viele Definitionen für das behandlungsbedingte Risiko für die Patientensicherheit. Im Englischen gibt es den Begriff „adverse effect“, deutsch „Nebenwirkung“. Spezisch für die Homöopathie ist das Konzept der vorübergehenden homöopathischen Verschlimmerung – was wiederum nicht als Nebenwirkung verstanden wird.
Es ist wichtig, „Nebenwirkung“ und diese sog. „Verschlimmerung“ zu unterscheiden. Stub et al. konstatieren einen Mangel an Forschung darüber, wie über dieses Thema in Studien berichtet wird. Die Autoren des Reviews suchten nach Beobachtungsstudien. Sie identifizierten 1.169 Studien und schlossen 41 ein. 18 Studien wurden in eine Meta-Analyse einbezogen, die Homöopathie als Kontrolle mit konventioneller Medizin und Phytotherapie verglich.
87 % (n = 35) der Studien berichteten über Nebenwirkungen. Sie wurden bewertet nach der „Common Terminology Criteria for Adverse Effects“ (CTCAE): 1, 2 oder 3. Ihre Ergebnisse waren: Über Homöopathische Verschlimmerungen wurden in 22,5 % (n = 9) der Studien berichtet und als CTCAE 1 oder 2 eingestuft. Die Analyse von Untergruppen ergab, dass im Vergleich zur Homöopathie die Anzahl der Nebenwirkungen für die konventionelle Medizin und komplementäre Therapien signifikant höher war. Stub et al. bemerkten weiter: Während über das Thema Nebenwirkungen von homöopathischen Mitteln in Beobachtungsstudien berichtet werde, würden homöopathische Verschlimmerungen weniger dokumentiert.
Quelle: Stub T et al.: Adverse effects in homeopathy. A systematic review and meta-analysis of observational studies. Explore (NY). 2020 Nov 28: S1550-8307(20)30379-7. doi: 10.1016/j.explore.2020.11.008.

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