In ihrer Studie stießen die Wissenschaft ler:innen auf eine Vielzahl von Untersuchungen, die sich mit der Wirkung des Lachens als Therapie beschäftigten. Nach deren Analyse erfüllten letztlich 45 Studien aus den vergangenen 30 Jahren und 14 Ländern mit insgesamt mehr als 2.500 Personen die Anforderungen für die Metaanalyse. In die Auswertung gingen nur Studien ein, in denen die Teilnehmenden ein körperliches oder psychisches Gesundheitsproblem hatten und randomisiert in eine Lachinterventions- und eine Vergleichsgruppe verteilt wurden.
Diese Studien zeigen die vielfältigen Ansätze für den Einsatz des Lachens als Therapie in der Medizin. Sie betrachteten spontanes Lachen, z. B. als Reaktion auf humorvolle Spiele oder Filme, und simuliertes bzw. angeleitetes Lachen wie beim Lachyoga. Das Spektrum der Studiengruppen reichte von Diabetes- und Herz- Kreislauf-Patient:innen über Pflegeheimbewohner: innen mit Depressionen und Krebspatient:innen während der Chemotherapie bis hin zu Smartphone-süchtigen Schüler:innen. Die Lachtherapie dauerte von einmalig wenigen Minuten bis über Wochen in regelmäßigen Terminen. Sie wurde einzeln oder in Gruppen durchgeführt, und es wurde gemessen, wie sich das Lachen auf physiologische Parameter wie den Blutzuckerspiegel, Blutdruck oder Entzündungsmarker, auf die körperliche Gesundheit, wie z. B. Schmerz oder Beweglichkeit, oder auf die psychische Gesundheit, etwa auf Depressivität, Ängstlichkeit oder Stress, auswirkt. „Insgesamt konnten wir eine positive Wirkung der Lachinterventionen feststellen“, fasst Katharina Stiwi das Ergebnis zusammen, „und zwar sowohl auf physiologische und körperliche Zielgrößen als auch bei mentalen Parametern.“ Außerdem zeigte sich, dass das therapeutische Lachen in Gruppen wirksamer ist, als wenn die Teilnehmer:innen allein lachten. In Bezug auf psychische Merkmale erzielte spontanes Lachen weniger Effekt als das absichtliche, simulierte Lachen, das in der Regel von Atem- und Entspannungsübungen begleitet wird. Zudem fanden die Autor:innen einen Zusammenhang von Wirkung und Alter der Studienteilnehmer:innen: Je jünger diese waren, desto hilfreicher erwies sich die Lachtherapie.
Jenny Rosendahl resümiert: „In der großen Heterogenität der zugrundeliegenden Studien liegen sowohl Stärke als auch Schwäche unserer Metaanalyse – sie sorgt zum einen für eine robuste Gesamtbewertung des Lachens als Intervention, macht es aber schwierig, eine Empfehlung für eine konkrete Patientengruppe abzugeben.“ Die Studienautor:innen sehen den Bedarf an weiteren qualitativ hochwertigen randomisiert-kontrollierten Studien, die Effekte des therapeutischen Lachens differenziert für bestimmte Anwendungsgebiete testen und die die Wirkungsweise der verschiedenen Interventionsformen untersuchen. Auch zu Nebenwirkungen ist bislang wenig bekannt, keine der betrachteten Studien erfasste systematisch unerwünschte Effekte.