Die Netzwerk-Metaanalyse umfasst 23 bestehende Studien an mehr als 2.200 Patienten. Federführend war Prof. Dr. Karin Meißner, Leiterin des Masterstudiengangs Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg und weltweit renommierte Placeboforscherin.
Professorin Meißner fasst die wichtigsten Fakten zusammen: „Insgesamt sind alle Medikamente, die bei der Migräneprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden, von zweifelhaftem Nutzen. Lediglich zwei Präparate waren über die ersten vier Monate einer reinen Placebotherapie statistisch überlegen. Bei einem längeren Beobachtungszeitraum verschwanden auch diese Effekte.“ Meißner betont: „Es besteht bisher nur eine schwache wissenschaftliche Evidenz, dass man solche Medikamente bei Kindern überhaupt einsetzen sollte.“ Die am besten geeignete Migräneprophylaxe besteht daher in gesundheitsfördernden Maßnahmen, wie Ernährung, Bewegung und Entspannung, wie Prof. Dr. Boris Zernikow von der Universität Witten/Herdecke in einem begleitenden Editorial betont. Außerdem sind ausreichend Schlaf und ein bewusster Umgang mit dem eigenen Körper der Schlüssel zur Beschwerdelinderung.