Im Rahmen der 78. Tagung der American Diabetes Association (ADA) 2018 wurden zwei retrospektive Studien aus den USA zur Therapie des Typ-2-Diabetes (T2DM) präsentiert. Eine der beiden Studien untersuchte bei erwachsenen Typ-2-Diabetikern, wie weit diese unter Metformin-Monotherapie vom HbA1c-Zielwert 7 % entfernt waren, zu dem Zeitpunkt, an dem ihre Therapie durch Hinzugabe weiterer Antidiabetika (Sitagliptin (z. B. Sitagliptin, Xelevia®/Velmetia®) intensiviert wurde. In die Auswertung flossen Daten von insgesamt 22.239 Patienten ein (Durchschnittsalter 58,3 Jahre, 48,8 % Männer). Zum Zeitpunkt der Therapieintensivierung war mehr als die Hälfte der Patienten mindestens 1 % vom HbA1c-Zielwert entfernt. Der mediane Abstand zum Zielwert vor Umstellung betrug 1,3 %, wobei 28,9 % der Patienten um mehr als 2 % über dem Zielwert lagen. In der anderen retrospektiven Datenanalyse wurden die Auswirkungen einer frühzeitigen Behandlungsintensivierung durch Hinzugabe von Sitagliptin (z. B. Xelevia® oder Velmetia® als Fixkombination mit Metformin) bei über 2.800 erwachsenen Typ-2-Diabetikern, die HbA1c-Zielwerte < 7 % mit Metformin allein nicht erreichten, erfasst. 362 Patienten erhielten bereits innerhalb von drei Monaten nach Versagen der Metformin- Monotherapie Sitagliptin, die übrigen erst später. Die Ergebnisse zeigten, dass die frühere Hinzugabe von Sitagliptin die Chance verdoppelte, den HbA1c-Zielwert innerhalb eines Jahres zu erreichen (HR 2,11; 95%-KI 1,79 - 2,45). In der frühen Sitagliptin-Gruppe hatten 47,8 % ihren HbA1c-Zielwert erreicht, gegenüber nur 32,9 % in der verzögerten Gruppe. Folglich kann eine frühzeitige Behandlungsintensivierung mit Sitagliptin (Xelevia®/Velmetia®) dazu beitragen, dass mehr Patienten ihren Zielwert erreichen können.
Therapie-Optionen
Praxis-Depesche 6/2019