Ziel einer explorativen, kontrollierten, einfach verblindeten Studie war es, die Wirkung von 3 verschiedenen wärmenden Brustkompressen auf die kardiovaskuläre Regulation zu untersuchen – und zwar durch Analyse der Herzratenvariabilität (HRV) bei gesunden Proband:innen. Schulz et al. analysierten über einen Zeitraum von 4 Wochen 3 verschiedene erwärmende Brustkompressen bei 30 gesunden Proband:innen: eine Heißwasserkompresse, eine Ingwerpulverkompresse und eine Senfmehlkompresse. Für alle Personen zeichneten sie ein 48 h- Langzeit-Elektrokardiogramm auf und analysierten die HRV.
Eine einfache feuchte Brustkompresse führte zu keiner signifikanten kurz- oder langfristigen Stimulation der autonomen Regulation, mit Ausnahme einer kurzfristigen signifikanten Abnahme der Herzfrequenz. Warme und feuchte Brustkompressen mit Ingwerpulver führten zu einer signifikant erhöhten HRV und einer Verrringerung der Herzfrequenz und damit zu einer kurzzeitige Entspannungswirkung.
Dagegen führten warme und feuchte Brustkompressen mit Senfmehl zu einer signifikant verringerten HRV, was laut den Autor:innen als Stressreaktion des autonomen Nervensystems interpretiert werden kann.
Die Autor:innen ziehen das Fazit, dass die Anwendung von Brustkompressen zu kurzzeitigen Entspannungseffekten (Ingwer) führt, sowie kurzzeitigen Stresswirkungen (Senf), aber zu keiner signifikanten längerfristigen Wirkung auf die HRV bei gesunden Proband:innen.