In die ungarische Studie wurden je 50 behandlungsnaive und medikamentös behandelte Kinder mit ADHS sowie 50 normal entwickelte Kinder ohne ADHS zwischen sechs und zwölf Jahren eingeschlossen. Die Therapie bestand bei 43 der 50 Kinder (86 %) aus Methylphenidat und bei sieben (14 %) aus Atomoxetin. Studienendpunkt waren die Unterschiede in den exekutiven Funktionen (EF) nach dem Test of Attentional Performance for Children (KiTAP).
Die Variablen mit den stärksten Korrelationen zu den EF waren die ADHS-Diagnose und die ADHS-Medikation sowie Alter, körperliche Aktivität und der elterliche Bildungsgrad.
Bezeichnenderweise fanden sich in zehn der 15 KiTAP-Parameter keine signifikanten Unterschiede zwischen den behandelten ADHS-Kindern und der Kontrollgruppe. Der Studienhypothese entsprechend, zeigte die Gruppe der therapienaiven Kinder mit ADHS in zwölf der 15 einzelnen EF im KiTAP aber eine schwächere Leistung als die Kontrollgruppe – und auch als die medikamentös behandelten ADHS-Fälle. Dies betraf u. a. Parameter der Wachheit (Reaktionszeiten), der Ablenkbarkeit (Auslassungen, Fehler), der geteilten Aufmerksamkeit und der Flexibilität sowie die Ergebnisse des Go/No Go-Tests.
Den stärksten positiven Einfluss hatten die Medikamente auf die Impulshemmung der Kinder im Go/No Go-Test, die Wachsamkeit und geteilte Aufmerksamkeit. HL