Krebstherapie über natürliche bioaktive Verbindungen

Naturmedizin 6/2022

Epigenetische Prozesse als Target

Natürlich gewonnene bioaktive Verbindungen wie Mistelpflanzenextrakte und Curcumin geraten zunehmend in den Fokus der Forschung, da sie weniger Nebenwirkungen haben als eine Chemotherapie. Ein aktueller Review aus dem Journal Current Drug Discovery Technologies diskutiert aus natürlichen Quellen isolierte Arzneistoffe und ihre Rolle in der Beeinflussung von epigenetischen Markern bei Krebs.
Mit fortschreitender Heilpflanzen-Biotechnologie und Mikrobiologie im vergangenen Jahrhundert wurden etliche pflanzliche Medikamente, auch zur Behanldung onkologischer Erkrankungen, entwickelt. Das moderne Arzneibuch enthält min. 25 % Phytotherapeutika, einschließlich klinisch verwendeter Krebsmedikamente. Zu diesen gehören hauptsächlich Mistelpflanzenextrakte, Podophyllotoxin-Derivate, Vinca-Alkaloide, Curcumin, Taxane, Camptothecin, Combretastatin sowie Colchicin, Artesunat, Homoharringtonin, Ellipticin, Roscovitin, Maytanasin, Tapsigargin und Bruceantin. Die durch Arzneimittel induzierte Beeinflussung von epigenetischen Markern spielt eine wichtige Rolle in der Behandlung von Krebs. Die Autor:innen evaluieren Verbindungen wie Psammaplin, Didemnin, Dolastin, Ecteinascidin und Halichondrin), die aus marinen Quellen wie Mikroalgen, Cyanobakterien, heterotrophen Bakterien, Wirbellosen isoliert werden. Die Forscher:innen heben in ihrem Review besonders wichtige pflanzliche bioaktive Verbindungen hervor: Curcumin, Stilbene, Terpene und polyphenolische Phytoverbindungen, die zur Vorbeugung und Linderung von Krebs eingesetzt werden können.
Quelle: Pathak K et al.: Cancer chemotherapy via natural bioactive compounds. Curr Drug Discov Technol. 2022 Mar 31. doi: 10.2174/15701638196662 20331095744. Epub ahead of print. PMID: 35362385.

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