Vitamin D hat zwei Schlüsselfunktionen im Organismus: Es unterstützt die Kalzium- und Phosphataufnahme und kontrolliert die Sekretion des Parathormons der Glandulae parathyroideae. Aber darüber hinaus hat
Vitamin D auch einen Bezug zur Darmgesundheit. Eine wachsende Anzahl von wissenschaftlichen Studien beschäftigt sich mit der Assoziation von
Vitamin D und der Pathopyhsiologie und Behandlung von kolorektalen Erkrankungen. Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist ein weltweites Problem, verursacht immense Kosten und bei Betroffenen einen hohen Leidensdruck. Die Pathogenese ist noch immer nicht abschließend geklärt und die Diagnose erfolgt symptombezogen.
Um die aktuelle Evidenzlage zu
Vitamin D und RDS zu prüfen, bezogen Wissenschaftler aus Großbritannien vier Beobachtungsstudien und drei randomisiert kontrollierte Studien in ihre Übersichtsarbeit ein.
In allen herangezogenen Beobachtungsstudien wurde festgestellt, dass ein erheblicher Anteil der Patienten mit Reizdarmsyndrom einen
Vitamin-D-Mangel aufwies, also weniger als 20 ng/ml 25-OH-Vitamin-D3 im Serum. Außerdem berichten zwei von drei Interventionsstudien von einer signifikanten Verbesserung der RDS-Symptomatik bezüglich Schweregrad und Lebensqualität durch
Vitamin-D-Substitution.
Insgesamt deutet die aktuell verfügbare Evidenzlage darauf hin, dass ein niedriger
Vitamin-D-Status bei RDS-Patienten häufiger vorkommt, und dass
Vitamin D auch eine spezifische Wirksamkeit bei der Behandlung des Colon irritabile haben könnte, so das Fazit der Autoren. Dies gilt es nun, in weiteren Studien zu prüfen.
EG