Colitis-Mausmodell

Naturmedizin

Polyphenole aus Äpfeln verbessern Darm- und Leberschäden

Polyphenolextrakte aus Äpfeln können Schäden durch oxidativen Stress verhindern, Entzündungen reduzieren, den Fettstoffwechsel verbessern und haben zudem hepatoprotektive Eigenschaften. Ziel einer aktuellen Studie war es, zu untersuchen, ob der Einsatz des Polyphenolextrakts des Kulturapfels „Limoncella“ (LAPE) eine wirksame Intervention zur Behandlung von Colitis-induzierten Darm- und Leberschäden sein könnte.

Forschende verabreichten Mäusen 24 Stunden nach der Induktion einer Colitis den Polyphenolextrakt einmal täglich an drei aufeinanderfolgenden (3–300 mg/kg). LAPE reduzierte die Entzündung des Dickdarms, indem es Entzündungsmarker, histologische Schäden und die Barrierefunktion des Darms verbesserte. Die Verabreichung von LAPE führte außerdem zu einer signifikanten Reduktion der Myeloperoxidase-Aktivität sowie der Expression von Tumor-Nekrose-Faktor und Interleukin (IL-1β). Darüber hinaus verringerte es, wahrscheinlich durch Hemmung des Transkriptionsfaktors NF-κB, Leberschäden (niedrigere Leberenzymwerte und geringere Lipidakkumulation). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass LAPE durch seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften nicht nur Darm-, sondern auch Leberschäden, die durch entzündliche Darmerkrankungen selbst oder durch Medikamenteneinnahme verursacht werden, verhindern könnte. Der in der Studie verwendete Polyphenolextrakt enthielt Gallussäure, Procyanidin B1, B2 und C1, Catechin, Epicatechin, Chlorogensäure, Rutin und und Phlorizin. Die Gesamtmenge der Polyphenole in 1 g LAPE betrug 5,25 mg.

CED prädisponiert für Leberschäden

Mehr als 35 % der Patient:innen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa sind von extraintestinalen Manifestationen betroffen, die die Lebensqualität signifikant beeinträchtigen und zusätzliche Therapien erfordern. Zu den extraintestinalen Manifestationen zählen Arthropathien, mukokutane und ophthalmologische Manifestationen sowie Erkrankungen des hepatobiliären Systems. Unter Letzteren ist die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) die häufigste extraintestinale Manifestation bei CED. Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten sind die Leber und das biliäre System anfälliger für Entzündungsreaktionen im Dickdarm. Auch wenn die Pathogenese multifaktoriell ist, geht die CED mit einer erhöhten Permeabilität des Darms einher, die zu einer Translokation der Darmflora in die Leber führen kann. Außerdem werden bei rezidivierenden Episoden aktiver Colitis Leukozyten in die Lebersinusoide rekrutiert, was zu Leberentzündungen und hepatozellulären Schäden führt.

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