Nehlig überprüfte den Stand der Forschung zu den Effekten des Kaffeetrinkens auf den verschiedenen Ebenen des Magen-Darm-Trakts.
Bei einigen Schritten des Verdauungsprozesses scheinen die Auswirkungen des Kaffeekonsums ziemlich klar: die Anregung der Magensäure, die Stimulation der Gallen- und Bauchspeicheldrüsensekretion, die Reduzierung des Gallensteinrisikos, die Stimulation der Dickdarm-Motilität und Veränderung der Zusammensetzung der Darmflora. Andere Aspekte dagegen sind noch umstritten, wie z.B. die Möglichkeit, dass Kaffee den gastroösophagealen Reflux, Magengeschwüre und Darmentzündungen beeinflusst.
Der Leber tut´s gut
Der Review enthält auch eine kurze Zusammenfassung über den fehlenden Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Krebserkrankungen der verschiedenen Verdauungsorgane und weist auf die starke Schutzwirkung gegen das Risiko eines hepatozellulären Karzinoms hin.
Die meisten Daten weisen nicht auf eine direkte Wirkung in Richtung eines gastroösophagealen Reflux hin.
Da der Kaffee die motorische Aktivität des Dickdarms anregt, wird seine Verwendung in vielen Studien immer wieder als nicht schädliches Adjuvans zur Wiederherstellung der Kolonkontraktion und -funktion nach Bauchoperationen vorgeschlagen.
Bei der Darmmikrobiota führt der Kaffee- Konsum zu Veränderungen in der Zusammensetzung – hauptsächlich bei den Populationen von Bifidobacteria, Bacteroides und Prevotella.
Dem Rest schadet es nicht
Die Autor:innen schlussfolgern, dass es aktuell in Studien nicht berichtet wird, dass Kaffeekonsum schädliche Auswirkungen auf die verschiedenen Organe des Verdauungstrakts hat, während über seine herausragende Schutzwirkung gegen Leberkrebs und alle anderen Lebererkrankungen ausführlich berichtet wird.