Zu den großen Herausforderungen in der Transplantationsmedizin zählt neben dem Mangel an Spenderorganen das frühzeitige Erkennen und Verhindern von Abstoßungsreaktionen. Im Rahmen einer Veranstaltung von Chiesi gaben Experten des Transplantationszentrum (TxM) der Ludwig-Maximilians-Universität München Einblick, wie sie diesen Herausforderungen begegnen.
Dank moderner Immunsuppressiva wie Ciclosporin oder Tacrolimus hat sich die Transplantationsmedizin seit den 1980er Jahren rasant weiterentwickelt, betonte Dr. Manfred Stangl, chirurgischer Leiter Nieren-/Pankreas-Tx. Die größten Herausforderungen heute bestehen aus seiner Sicht darin, dass die Patienten mit Endorganversagen immer älter und komorbider werden, die Spenderzahlen aber gleichzeitig zurückgehen. Wichtig sei auch das Monitoring des Transplantates. Unter anderem wird in München an der Entwicklung eines Speicheltests zur Früherkennung immunologischer Reaktionen gearbeitet sowie an der Darstellung immunologischer Reaktionen mittels MRT.
Wie Prof. Markus Guba, Leiter der Sektion Hepatobiliäre Chirurgie und Transplantation, hervorhob, herrscht auch bei der Leber-Tx ein Organmangel. Es wird daher zunehmend auf marginale Spenderorgane zurückgegriffen. Um diese zu optimieren, wird an neuen Verfahren geforscht, wie der normothermen Perfusion, ggf. gestützt durch Medikamente. Wie bei der Nieren-Tx wird dabei auch versucht, die Immunsuppression zu minimieren. In einem geplanten Studienprojekt wird hierfür als Immunsuppressivum ein retardiertes Tacrolimus-Präparat mit veränderter Galenik und erhöhter Bioverfügbarkeit zur einmal täglichen Gabe eingesetzt (MeltDose®-Technologie).
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