41.362 Senioren (durchschnittl. 75,3 Jahre alt, 54,6 % Frauen) aus elf Studien wurden in einem Multi-State-Modell ein-geteilt in a) keine Depression, b) neue depressive Episode und c) Depressionspersistenz.
Über 18 Jahre nahm die Prävalenz an Depressionen signifikant ab (p < 0,001); insgesamt fast 85 % der Teilnehmer zeigten im Follow-up keine relevanten depressiven Symptome. Persistierende Depressionen fanden sich bei 9,86 % der Teilnehmer – und diese Rate stieg mit der Zeit signifikant an (p < 0,01).
Die Punktprävalenz einer ersten depressiven Episode lag bei 5,30 %. Dabei fand sich in der Nachbeobachtungszeit keine signifikante, aber eine tendenzielle Zunahme (p = 0,057). Ein Übergang in den Persistenz-Status war dabei wahrscheinlicher als ein Übergang zum Status keine Depression (= Remission).
Schließlich war die Wahrscheinlichkeit, nach einer ersten depressiven Episode im Laufe der Zeit ein Rezidiv zu entwickeln, sehr hoch. Auch in dieser Kategorie war eine Persistenz der Depression wahrscheinlicher als eine Remission. Die für das Auftreten depressiver Episoden stärksten Prädiktoren im Follow-up waren der Regressionsanalyse zufolge Einsamkeit (OR: 17,76) und die Persistenz (OR: 5,93).
Fazit: Eine klinisch relevante Depression älterer Menschen tendiert insgesamt zur Persistenz, so die Autoren. Sie empfehlen, dass alle modifizierbaren Risikofaktoren der Chronifizierung therapeutisch angegangen werden sollten. HL