Schimmelpilze gibt es seit ca. einer Milliarde Jahre, so ein Immunologe und Leiter der Infektiologie einer onkologischen Klinik in den USA. Während der Entwicklung des menschlichen Immunsystems herrschte ständige Exposition. Es musste lernen, die eingeatmeten Sporen bzw. filamentöse Fungi zu erkennen, ihr Wachstum in Zaum zu halten, aber auch schädliche Entzündungen und Allergien zu unterdrücken.
Nur selten misslingt die Auseinandersetzung mit diesen Organismen, die im Boden und sich zersetzenden Pflanzen gedeihen – unabhängig von einem tierischen Wirt. Erkrankungen des Menschen sind mit einem Spektrum von Störungen des Immunsystems assoziiert. Am einen Ende steht die invasive Aspergillose, der Schwerpunkt des Review. Sie kommt typischerweise bei starker Immunsuppression vor.
Bei Immunkompetenz können Aspergillus spp. zu allergischen Antworten führen, die sich als Sinusitis und Asthma zeigen. Eine allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA) findet sich bei 1 bis 2% der Asthmatiker und bei 1 bis 15% der Patienten mit zystischer Fibrose (s. S. 10). Saprophytische (von totem organischem Material lebende) hyphenartige Elemente (Hyphen = fädige Pilzzellen), die die Bronchien kolonisieren, verursachen rezidivierende Entzündungen und Okklusionen der Luftwege, transitorische Lungeninfiltrate und als Langzeitfolge zentrale Bronchiektasis. ABPA-Diagnostik bei CF laut O’Sullivan et al., S. 10: Minimalkriterien sind akute oder subakute Verschlechterung, Gesamt-IgE über 1200 ng/ml, Sofortreaktion der Haut auf Aspergillus sowie einer der Befunde positiver Präzipitin-Test oder IgG gegen Aspergillus fumigatus oder Anomalien im Röntgen-Thorax oder CT, die unter Standard-Antibiotika nicht verschwunden sind.
Für die Beseitigung inhalierter Konidien (Sporen) sind zu allererst Alveolar-Makrophagen zuständig. Nach einer Keimung stellen neutrophile Leukozyten den Hauptabwehrmechanismus gegen Hyphen, die gewebeinvasive Form der Schimmelpilze, dar.
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