Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland

Naturmedizin 4/2020

Weniger Antibiotika ist besser!

Trotz aller Warnungen: Immer noch werden flächendeckend zu viele Antibiotika eingesetzt. Dass es auch anders geht, zeigt eine neue Studie des ARCIM Institute (Filderklinik), die (weltweit) erstmalig Hinweise gibt, dass sich selbst in der stationären Versorgung von Kindern mit bakteriellen Lungenentzündungen Antibiotika reduzieren lassen.

Das Ergebnis der Studie: Deutlich weniger Kinder als sonst üblich mussten antibiotisch behandelt werden. Bei allen Kindern wurden ergänzend anthroposophische Arzneimittel sowie äußere Anwendungen – zum Beispiel Brustwickel – eingesetzt. Die Behandlungen ohne antibiotische Therapie liefen ohne Komplikationen oder Spätfolgen ab. Für die retrospektive Studie (veröffentlicht im European Journal of Integrative Medicine) wurden die Daten von 350 Kindern, die in der anthroposophischen Filderklinik wegen Lungenentzündung stationär behandelt wurden, ausgewertet: Knapp 50% der Kinder mit rein bakteriellen Pneumonien konnten allein mit integrativer Therapie behandelt werden. „Trotzdem gilt: Antibiotika sind und bleiben extrem wichtige Medikamente. Das Motto sollte lauten: So viel wie nötig, so wenig wie möglich!“, so der Initiator und Erstautor der Studie, Dr. med. Jan Vagedes. Der Wissenschaftler betont aber auch, dass noch viel Forschung aussteht und es für diese Art der integrativen Medizin sehr viel klinische Erfahrung die Voraussetzung ist. Momentan bereitet Vagedes mit seinem Team eine prospektive Studie vor, um die Ergebnisse zu vertiefen.

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