Altsteinzeitliche Diät
Praxis-Depesche 12/2019
Paläolithisch
Die paläolithische Diät soll annähernd die Ernährungsweise unserer „Jäger-Sammler-Höhlenmensch- Vorfahren“ imitieren.
Die sogenannte paläolithische Diät ist bei uns hierzulande auch unter dem Namen „Paleo-Diät“ oder „Steinzeitdiät“ bekannt. Empfehlungen bei dieser Diät basieren auf der Vorstellung, dass unsere Gene eine grundlegende Rolle dabei spielen, wie Nahrung sich auf unseren Körper auswirkt. Der Gedanke hierbei ist, dass sich der Mensch in seiner evolutionären Entwicklung möglicherweise (noch) nicht an die neuen Lebensmittel angepasst hat, die wir im Verlaufe des landwirtschaftlichen Fortschritts über einen – evolutionär betrachtet lächerlichen – Zeitraum von ein paar Jahrtausenden in unseren Speiseplan aufgenommen haben. Diese paläolithische Diät hat zwar verschiedene Varianten, besteht aber typischerweise aus wenig Kohlenhydraten und ist eher proteinarm zu nennen, zusätzlich werden Ballaststoffe aus Pflanzenbasierten Quellen zugeführt (bis zu 45 bis 100 g/ d), nicht jedoch Getreide. In verschiedenen Beobachtungsstudien wurden günstige Wirkungen auf das metabolische Syndrom, auf den Blutdruck, die Glucosetoleranz, die Insulin-Sekretion, sowie auf den Lipid-Stoffwechsel beschrieben. Randomisiert-kontrollierte Studien haben unter einer paläolithischen Diät einen Gewichtsverlust dokumentiert, einen positiven Einfluss auf den glykämischen Index und die Adipozytokine. Studienergebnisse zeigen ermutigende Ergebnisse für diese „altsteinzeitliche Diät“ in der Behandlung der „diabesity“ (type 2 diabetes mellitus and obesity). MMH
Quelle: Gupta L et al.: Palaeolithic diet in diabesity and endocrinopathies – A vegan‘s perspective. Eur Endocrinol; 15(2): 77-82