Ein 48-jähriger Patient wurde in eine Universitätsklinik in Tokio aufgenommen, weil er plötzlich Brustschmerzen bekommen hatte. Zudem bestand Vorhofflimmern. Eine heterozygote FH war bekannt. In einigen EKG-Ableitungen war die ST-Strecke erhöht. Im Herzecho war die Motilität der Hinterwand reduziert. Dies und die Laborwerte sprachen für einen frischen Hinterwandinfarkt. Die Notfall-Koronarographie zeigte einen thrombotischen Verschluss des Ramus circumflexus. Bei der perkutanen Ballondilatation aspirierte man den frischen Thrombus. Man lysierte mit Urokinase. Danach ließ sich eine erfolgreiche Rekanalisation mit Aneurysma darstellen. Der Verlauf war unauffällig, bis bei einer Kontrolle nach drei Jahren Stenosen proximal und distal des Aneurysmas sowie eine 90 %-Stenose des Ramus interventricularis anterior (RIVA, LAD) festgestellt wurden. WE
Familiäre Hypercholesterinämie
Praxis-Depesche 12/2019
Eine etwas andere Komplikation
Bei familiärer Hypercholesterinämie ist das Risiko eines Koronarverschlusses besonders hoch, zumal wenn sie homozygot vererbt ist. Manchmal entwickeln sich auch Aneurysmen von Koronararterien.
Quelle: Fujiyoshi T et al.: Primary coronary artery pseudoaneurysm in a patient with familial hypercholesterolemia. Clin Case Rep 2019; 7: 1916-8