AIDS

Praxis-Depesche 6/2020

Zeigt HIV-2 den Weg zu einer neuen Therapiestrategie für HIV-1?

Trotz der Tatsache, dass seit der Entdeckung von AIDS fast 40 Jahre vergangen sind, gibt es immer noch keine Heilung oder einen Impfstoff.
Vielfältige Studien verglichen die HIV-1- und HIV-2-Infektion und berichteten über einen allgemein langsameren Rückgang der CD4+-T-Zellen bei HIV- 2-Infizierten. Diese weisen daher längere asymptomatische Stadien auf als HIV-1-infizierte Personen.
Eine HIV-2-Infektion scheint durch niedrigere Übertragungsraten sowohl auf horizontaler als auch auf vertikaler Ebene gekennzeichnet. Darüber hinaus scheint AIDS bei HIV-2 im Vergleich zur HIV-1-Infektion auf einem relativ niedrigeren Viruslastenniveau aufzutreten, obwohl die CD4+-Zahl bei HIV-2-Infizierten oft höher ist, wenn sich AIDSdefinierende Krankheiten entwickeln. Das Verständnis der Hauptunterschiede zwischen HIV-1- und HIV-2-Infektionen und der kreuzreaktiven Effekte bei der HIV-1/HIV-2-Doppelinfektion könnte zu neuen Erkenntnissen bei der Entwicklung funktioneller HIV-Medikamente und Impfstoffe führen, so die Autoren. Es besteht ein klarer Bedarf an Studien über Remissionsstrategien bei HIV- 2-Infizierten, da diese Studien wertvolle Erkenntnisse für eine HIV-Heilung liefern würden. VW
Quelle: Esbjörnsson J et al.: HIV-2 as a model to identify a functional HIV cure. AIDS Res Ther 2019; 16: 24. https://doi.org/10.1186/ s12981-019-0239-x
ICD-Codes: Z21

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