Von März 2009 bis Dezember 2017 unterzogen sich in einem chinesischen Krankenhaus von 99 iTN-Patienten nach ärztlicher Entscheidung 40 einer MVD und 59 einer MVD + PSR. Alle wurden von einem Neurochirurgen behandelt und durchschnittlich 63 (Spanne: 13 bis 119) Monate nachbeobachtet. Die Indikationen für MVD + PSR waren: Gefäßkontakt nur an der Nervenwurzel, ein fehlender arterieller Konflikt oder keine vollständige Dekompression der Arterien oder Venen. Die MVD-Gruppe war im Durchschnitt jünger als die MVD + PSR-Gruppe (55,1 vs. 60,5 Jahre, p = 0,012).
Eine Woche nach der Operation zeigten 34 Patienten der MVD-Gruppe (85 %) und 55 (93,2 %) der MVD + PSR-Gruppe ein günstiges Outcome (Score I - II auf der Schmerzintensitätsskala des Barrow Neurological Institute, BNI). Der Unterschied war signifikant (p = 0,321).
Ein günstiges Langzeit-Outcome zum Follow-up-Zeitpunkt wiesen allerdings nur noch 62,5 % der Patienten in der MVDGruppe und 69,5 % in der MVD + PSRGruppe auf. Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen zeigte auch keine Signifikanz (p = 0,202).
Prognostische Faktoren
Mit dem Langzeitresultat nach einer MVD waren keinerlei Faktoren assoziiert. Anders in der MVD + PSR-Gruppe: Hier war eine lange TN-Dauer (≥ 5 vs. < 5 Jahre) mit einem fast siebenfach höheren Risiko für ein ungünstiges Outcome (BNI-Score III - V) verbunden (Odds Ratio [OR] 6,967; p = 0,016), eine rein arterielle Kompression dagegen mit einem günstigeren Outcome (OR: 0,131; p = 0,013). HL