Review

Naturmedizin 6/2021

Wie verändert Fasten das Darmmikrobiom?

Wie wirkt das Intermittierende Fasten auf das Darmmikrobiom? Eine Frage die in vielen aktuellen Studien untersucht wird. Unter „Intermittent fasting“ werden im angloamerikanischen Sprachraum verschiedene Fastenmethoden bzw. -intervalle verstanden: meist aber 12–48-Stunden-Intervalle. Eine aktuelle Übersichtsarbeit stellt den aktuellen Stand der Forschung dar.
Larrick JW et al. definieren in ihrer aktuellen Übersichtsarbeit „intermittent fasting“ als die Praxis, regelmäßig für Zeitintervalle von 12–48 Stunden die Nahrungsaufnahme stark einzuschränken – und dies über einen längeren Zeitraum. Die Studienlage zeige vorteilhafte gesundheitliche Auswirkungen, wie Gewichtsverlust und geringeres Risiko für kardiometabolische Erkrankungen. Obwohl die reduzierte Kalorienaufnahme für einige der beobachteten vorteilhaften Effekte des intermittierenden Fastens verantwortlich sein könnte, sind die genauen Wirkmechanismen noch unklar. Aktuelle Evidenz deutet darauf hin, dass intermittierendes Fasten zu einem Umbau und einer erhöhten Vielfalt im menschlichen Darmmikrobiom führen kann. Insbesondere die Familie der anaeroben Bakterien der Lachnospiraceae nimmt während des intermittierenden Fastens zu. Diese Familie, in der Ordnung der Clostridiales, fördert die Butyrogenese im Darm, also die Bildung von Butyrat durch Fermentation von Glukose, ein Prozess der mit gesunden Stoffwechseleffekten und einer lebensverlängernden Wirkung assoziiert wird.
Veränderungen im Mikrobiom, die mit dem Intermittierenden Fasten verbunden sind, könnten laut den Autor:innen eine Schlüsselrolle bei den Effekten in Bezug auf Stoffwechsel und potenzielle Lebensverlängerung spielen.
Quelle: Larrick JW et al.: Beneficial gut microbiome remodeled during intermittent fasting in humans. Rejuvenation Res. 2021 May 27. doi: 10.1089/rej.2021.0025. Epub ahead of print. PMID: 34039011

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