Grimm et al. haben Fragebögen von 180 Gynäkolog:innen analysiert, von denen 61 in einer Privatpraxis im Büro arbeiteten und 95 in Krankenhäusern beschäftigt waren. 70 % gaben an, dass IM-Konzepte in ihrer klinischen Routinearbeit implementiert werden. Die meisten Ärzte gaben an, IM-Methoden in der gynäkologischen Onkologie anzuwenden.
Die Hauptindikationen für IM-Therapien waren Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen, klimakterische Symptome und Schlafstörungen. Die am häufigsten empfohlenen Methoden waren Bewegungstherapie, Misteltherapie und Phytotherapie. Gynäkologen, die IM anboten, waren häufiger weiblich, hatten häufiger Qualifikationen in Anthroposophie oder Naturheilkunde und waren häufiger in Großstädten ansässig.
Die Autor:innen schlussfolgern, dass bei Gynäkolog:innen ein starkes Interesse an IM besteht. Die Verfügbarkeit evidenzbasierter Schulungen in IM nimmt zu. Integrative Therapieansätze werden im klinischen Alltag immer häufiger umgesetzt, und integrative Beratungsdienste gibt es in ganz Deutschland.
Sie schlagen vor, dass die Bemühungen sich auf die Erweiterung des evidenzbasierten Wissens über IM sowohl in der Gynäkologie als auch in der gynäkologischen Onkologie konzentrieren sollten.