ONLINE FIRST: Kleine maligne Melanome

Praxis-Depesche 3/2015

Wenn ABCD nicht weiter hilft

Die Tumordicke ist der wichtigste prognos­tische Faktor des malignen Melanoms (MM) – und die Dicke korreliert mit dem Durchmesser. Aber wie erkennt man Mikromelanome?

In-situ-MM haben im Schnitt einen Durchmesser von 1 cm. Invasive MM sind dermatoskopisch üblicherweise größer als 6 mm. In der präventiven Dermatoskopie möchte man MM möglichst frühzeitig identifizieren, um diese zu resezieren. Aber gerade bei Mikromelanomen (Durchmesser <4 mm) sind die typischen Merkmale oft nicht leicht zu erkennen bzw. nicht deutlich ausgeprägt.
Es wurden die dermatoskopischen Bilder von 482 MM durch drei dermatologische Experten ausgewertet (ABCD- und 7-Punkte-Schema: atypisches Pigmentnetz, graublaue Areale, atypischer Gefäßaspekt, strahlenförmige Ausläufer, diffuse/unregelmäßige Pigmentierung, unregelmäßige Punkte/Globuli, Regressionszeichen). Es zeigte sich, dass viele dieser Parameter mit steigendem Durchmesser signifikant zunahmen und daher eher zur Dignitätseinschätzung größerer Melanome geeignet sind (z. B. Asymmetrie, Farbanzahl, graubläuliche Färbung, atypische Gefäße, Regression). Allerdings gab es zwei Ausnahmen: atypische Pigmentnetze und irreguläre Pigmentierungen waren bei Mikromelanomen im Vergleich zu größeren häufiger. Von den 22 gefundenen Mikromelanomen waren zwölf in situ und 10 zwischen 0,2 und 2 mm dick. Dermatoskopisch unterschieden sich diese beiden Gruppen aber nicht. Mikromelanome traten häufiger an den unteren Extremitäten auf.
Mikromelanome zu erkennen kann schwierig sein, denn die bekannten Kriterien fehlen oft. Besonders achten sollte man bei Naevi <4 mm auf irreguläre Pigmentierung und atypische Pigmentnetze. CB

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