Die Forscher analysierten das intestinale
Mikrobiom von 134 prädiabetischen Erwachsenen mit Nüchternglucosewerten von 110 bis 126 mg / dl oder einem HbA
1c von 6 bis 6,5 %, die außerdem übergewichtig waren und Anzeichen von Insulinresistenz, Dyslipidämie und niedriggradiger Entzündung aufwiesen. Als Vergleichsgruppe dienten ebenso viele Personen desselben Alters und Geschlechts mit normaler Glucoseregulation.
Ingesamt fand man in fünf Bakteriengattungen und 36 funktionellen Bakteriengruppen signifikante Unterschiede in der Abundanz. Dabei wies die Darmflora der prädiabetischen Teilnehmer signfikant weniger Clostridien, dafür aber vermehrt Dorea, Ruminococcus, Sutterella und Streptococcus auf.
Die verringerte Besiedelung mit Clostridien und Akkermansia muciniphila bei den Prädiabetikern war der am deutlichsten ausgeprägte Unterschied zur Kontrollgruppe. Dass man in bisherigen Mikrobiomstudien von Diabetikern mal eine reduzierte, mal eine erhöhte Anzahl an A. muciniphila festgestellt hat,führen die Forscher auf das oft gegebene Metformin zurück, da es die Besiedelung mit eben dieser Bakterienart verstärkt.
In Mausversuchen führte eine orale Gabe von A. muciniphila zu Verbesserungen hinsichtlich Glucosetoleranz, Insulinresistenz, Fettgewebe und Entzündungsmarkern.
Die clostridiale Darmbesiedelung korreliert negativ mit Nüchternglucosespiegel, Insulinresistenz- und Entzündungsparametern sowie
Adipositas. Die hier beobachtete reduzierte Anzahl der Clostridien deckt sich mit der bei Typ-2-Diabetes häufig beobachteten Reduktion an butyratproduzierenden Bakterien. Außerdem wurde hier auch eine reduzierte Gesamtdiversität der Darmflora festgestellt, ähnlich wie in Untersuchungen mit therapienaiven, nicht aber in Untersuchungen bei metforminbehandelten Typ-2-Diabetikern.
OH