Naturmedizin 2/2018

Was erfasst der Manuelle Muskeltest nach Goodheart?

Auch 53 Jahre, nachdem George Goodheart damit begann, die Applied Kinesiology (AK) zu entwickeln, müssen wir konstatieren, dass deren zentrales Werkzeug, der Manuelle Muskeltest (MMT), noch nicht erklärt oder wissenschaftlich evaluiert ist. Um den in der Praxis bewährten Test in einer individualisierten Medizin weiter zu etablieren, wird seine wissenschaftliche Anerkennung nötig sein.
Was testet der Manuelle Muskeltest?
 
Wir stützen unser Urteil über das Testergebnis auf ein Gefühl, das wir während des Tests als Untersucher haben. Gibt der Muskel während des Kraftaufbaus nach, so fühlt es sich „schwach“ an, hält der Proband der Kraft stand, dann „stark“. Testen wir also Muskelkraft?
Bis heute ist nicht klar definiert, welche Funktion der MMT überprüft. Befriedigende Antworten liefern auch die Lehrbücher nicht. Robert Frost (2002, S. 7) versucht eine Übersicht der verwendeten Termini verschiedener Autoren:
  • Weak Testing: Schwach, Weak, Under-Facilitated, Hyporeactive, Unlocked, Flaccid
  • Normotonic: Normoton, Strong, Normal-Facilitated, Normoreactive, Locked, Homeostasis

Was aber könnten messbare Parameter sein, mit denen der Muskeltest beschrieben werden kann? Aus biomechanischer Sicht sind dies der dynamische Parameter Kraft – exakter die Reaktionskraft zwischen Tester und Proband – und kinematische Parameter, die die Bewegung der getesteten Extremität im Raum kennzeichnen (wie Winkel oder Raumkoordinaten). Um den Test hinreichend zu beschreiben, ist es also erforderlich, gleichzeitig die Reaktionskraft und die Stellung / Bewegung der getesteten Extremität während des MMT zu erfassen (etwa durch Goniometrie oder andere kinematische Verfahren). Die entscheidende Frage für die mechanische Analyse lautet nicht: Wer hat mehr Kraft? Sondern: Bei welcher Kraft im System beginnt das schwächste Glied – der Testmuskel – nachzugeben?

Fragestellung

Da kein geeignetes Messsystem zur Verfügung stand, behalfen wir uns in einem ersten Schritt damit, den Verlauf des manuell ausgeführten Muskeltests selbst – soweit möglich – zu objektivieren. Es ging also zunächst um die Fragestellung: Wie verhalten sich die Reaktionskraft (gemessen zwischen Tester und Proband) sowie die Position der getesteten Extremität während des MMT nach Goodheart? Dies schließt die Frage mit ein, wie sich die beiden Parameter in Relation zueinander verhalten.

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