In einer groß angelegten Studie konnten chinesische Forscher den Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D3-Spiegeln und Diabetes Typ 2 nachweisen: Eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin ist mit einem 14 % niedrigerem Erkrankungsrisiko assoziiert. Die Ergebnisse wurden jetzt in PLOS Medicine veröffentlicht.
Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass Europäer mit einem höheren 25(OH)Vitamin-D3-Status seltener an Diabetes Typ 2 erkranken. Doch erhöht ein niedriger Vitamin-D3-Status spezifisch das Diabetesrisiko oder ist er nur ein Marker für einen insgesamt schlechten Gesundheitszustand? Dieser Frage gingen Lu et al. nach und werteten die Daten von 82 500 chinesischen Erwachsenen aus. Zusätzlich wurden Metaanalysen mit 58 000 Fällen und 370 000 Kontrollen europäischer und chinesischer Erwachsener analysiert. Dabei wurden die Genvarianten beachtet, die die 25(OH)Vitamin-D3-Konzentrationen beeinflussen. Die übereinstimmenden Ergebnisse wei- sen darauf hin, dass höhere Vitamin- D3-Spiegel eine kausal präventive Wirkung gegen Typ-2-Diabetes zu haben scheinen. Der Zusammenhang zwischen Vitamin D3 und Diabetes ist biologisch plausibel. Vitamin D3 (1,25(OH) 2D) kann die Insulin-Genexpression stimulieren und den Calciumfluss in beta-Zellen des Pankreas regulieren, was wichtig ist für die Insulinproduktion und -sekretion.
Mindestens 2000 IE Vitamin D3 täglich müssten zugeführt werden, um eine prophylaktische Wirkung gegen Typ-2-Diabetes zu erreichen, so die Autoren.
Weitere Großversuche laufen schon oder sind in Planung. Unter anderem widmet sich eine amerikanische Studie der Frage, ob eine Einnahme von 4000 IE Vitamin D3 bei Prädiabetikern den Beginn der Erkrankung verzögern kann. Es bleibt also spannend in der
Vitamin-D-Forschung.