Neurologie

Naturmedizin 4/2020

Verändertes Proteom bei Migräne: Zusammenhang mit hormoneller Lage bei Frauen

Die Proteomik untersucht die Expression und Funktion von Proteinen sowie die pathophysiologischen Prozesse und hilft dabei, die Pathogenese von Krankheiten genauer zu definieren. Dadurch könnte ein besseres Verständnis der Migräne erlangt werden.
Ziel einer Pilotstudie war es, das Serumproteom von Frauen mit menstruationsbedingter Migräne (MM-Gruppe) und Migräne nach den Wechseljahren (PM-Gruppe) im Vergleich zu Frauen ohne Kopfschmerzen (C-Gruppe) zu analysieren, um differenziell exprimierte Proteine als potenzielle Biomarker für Menstruationsmigräne zu suchen und zu identifizieren. Die Ergebnisse zeigten:
1. Der proteomische Ansatz konnte zwischen Migräne und Nicht-Kopfschmerz- Status unterscheiden.
2. Migräne-Frauen zeigten sowohl im fruchtbaren Alter als auch nach den Wechseljahren eine große Fülle an entzündlichen und regulatorischen Proteinen der Gefäßintegrität.
3. Die MM-Gruppe zeigte im Vergleich zur C-Gruppe eine starke Herunterregulierung von APOA1. Dieses reichlich vorhandene entzündliche Proteom könnte die Schwere der Migräneattacken und das schlechte Ansprechen auf akute Behandlungen erklären.
Fazit: Wie bei anderen neurologischen Erkrankungen weist das Serumproteom von Frauen mit Migräne eine Fülle von Proteinen auf, die auf Zellschäden, oxidativen Stress und Entzündungen hinweisen.
Quelle: Bellei E et al.: Proteomic serum profile in menstrualrelated and post menopause migraine. J Pharm Biomed Anal 2020; doi: https://doi.org/10.1016/j. jpba.2020.113165

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x