NMOSD- versus MS-Patienten

Neuro-Depesche 7-8/2020

Unterschiede im neuropathischen Schmerz?

Die NMOSD und die MS zeigen Überlappungen und Unterschiede. Jetzt wurden beide Patientengruppen hinsichtlich Häufigkeit, Art und Schwere des neuropathischen Schmerzes verglichen.
Kommentar
Die bei NMOSD-Patienten häufigeren, schwereren und stärker beeinträchtigenden neuropathischen Schmerzen bedürfen u. a. eines individuellen Analgetika-Managements.
In Korea wurden der PainDETECT-Fragebogen von 99 NMOSD- und 58 MS-Patienten ausgefüllt. Bei jenen 50 (51 %) bzw. 24 (41 %) Patienten mit neuropathischer Schmerzkomponente (PainDETECT-Score 13 – 38) wurde das Brief Pain Inventory (BPI) angewendet. Ein PainDETECT-Score > 18 lag bei 27 % vs. 12 % vor (p = 0,043).
Nach PainDETECT fielen die mechanische Allodynie (p = 0,014) und die thermische Hyperalgesie (p = 0,011) bei der NMOSD deutlich schwerer aus als bei den MS-Patienten. Starke Schmerzen (Score > 3) mit Parästhesien (p = 0,024), mit mechanischer Allodynie (p = 0,027), plötzlichen Schmerzattacken (p = 0,018) und thermischer Hyperalgesie (p = 0,002) waren in der NMOSD-Gruppe signifikant häufiger als bei den MS-Patienten.
Unter den 74 Patienten mit neuropathischer Schmerzkomponente waren die BDIWerte für schmerzbedingte Interferenzen im Alltag (p = 0,045) bei jenen mit NMOSD signifikant höher als bei den MS-Patienten. Unter anderem waren die NMOSD-Patienten signifikant häufiger beeinträchtigt bei der Arbeit (p = 0,045) und in interpersonellen Beziehungen (p = 0,039). Obwohl NMOSD-Patienten häufiger Schmerzmittel erhielten (82 % vs. 60 %, p = 0,046), zeigten deutich mehr eine unzureichende Schmerzlinderung (38 % vs. 13 %, p = 0,031). HL
Quelle: Hyun JW et al.: Comparison of neuropathic pain in neuromyelitis optica spectrum disorder and multiple sclerosis. J Clin Neurol 2020; 16(1): 124-30

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