Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer umfassenden Vergleichsstudie, die Forscherinnen und Forscher des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim im Auftrag der WEISSER RING Stiftung durchgeführt haben. Die Ergebnisse zeigen, dass sich beim Thema Stalking trotz einiger Fortschritte, die in den vergangenen Jahren erzielt wurden, nach wie vor ein hoher Beratungs-, Informationsund Schutzbedarf für Betroffene ergibt.
Die Erhebung von 2018 ergab, dass 10,8 % der Befragten angaben, von Stalking betroffen zu sein. Diese Daten wurden mit Ergebnissen einer Studie aus dem Jahr 2003 verglichen, damals waren es 11,6 %.
Prof. Dr. Harald Dreßing, Leiter Forensische Psychiatrie am ZI, sagt dazu: „Dies spricht einerseits für die Reliabilität der mit unserer Methode erhobenen Ergebnisse.
Andererseits muss leider auch festgehalten werden, dass die Häufigkeit von Stalking im Zeitverlauf nicht signifikant abgenommen hat, obwohl gegen Stalker mittlerweile verschärft mit polizeilichen und strafrechtlichen Mitteln vorgegangen werden kann.“ Frauen sind mit einem Anteil von 14,4 % deutlich häufiger betroffen als Männer (5,1 %).
„Das Hauptproblem im Zusammenhang mit Stalking ist nach wie vor die Tatsache, dass es meist Ex-Partner sind, die zum Stalker oder zur Stalkerin werden“, sagt Dreßing. Auffällig sei, dass mit Cyber- Stalking eine neue Methode hinzugekommen ist. Der WEISSE RING hat eine App entwickelt (NO STALK) und unter der Nummer 116 006 ist das Opfertelefon bundesweit kostenlos erreichbar.