In die Studie wurden 22.325 Erwachsene (mittleres Alter 53 Jahre; 58,2 % weiblich) ohne bestehende Luftstrombehinderung (definiert als forciertes Exspirationsvolumen in 1 Sekunde/forcierte Vitalkapazität < 0,7) oder klinisches Asthma aufgenommen. 51,4 % der Teilnehmer hatten noch nie geraucht. Eine NOCB wurde definiert als Husten und Phlegma für mindestens drei Monate in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren. Die Lungenfunktion wurde mittels Spirometrie vor Gabe eines Bronchodilators bestimmt.
Bei 300 (2,7 %) der Raucher:innen und ehemaligen Rauchern wurde eine NOCB diagnostiziert. Sie weisen im Vergleich zu Rauchern und ehemaligen Rauchern ohne NOCB ein um mehr als das doppelt so hohe Hospitalisierungs- und Mortalitätsrisiko im Rahmen chronischer Erkrankungen der unteren Atemwege auf. Die entsprechenden Hazard Ratios (HR) betrugen 2,2 bzw. 2,0. Auch das Gesamtmortalitätsrisiko war erhöht (HR 1,5). Zusätzlich nahm der FEV1-Wert um 4,1 ml pro Jahr ab, der FVC-Wert um 4,7 ml pro Jahr. Das FEV1/ FVC-Verhältnis änderte sich nicht. Die Nachbeobachtungszeit umfasste 99.869 Personenjahre von 11.082 Patient:innen. In der Gruppe der Nichtraucher wurde bei 151 Patienten (1,3 %) eine NOCB diagnostiziert. Hier ergab sich im Vergleich zu den Nichtrauchern ohne NOCB ein um den Faktor 3 höheres Hospitalisierungs- und Mortalitätsrisiko (HR 3,1) im Rahmen chronischer Erkrankungen der unteren Atemwege (28 vs. 11 Fälle pro 1.000 Patientenjahre). Jedoch kam es bei den Nichtrauchern mit NOCB nicht zu einem Rückgang des FEV1-/FVC-Verhältnisses oder zu einer schweren Luftstrombehinderung. Die Nachbeobachtungszeit umfasste 11.243 Patient:innen und 120.004 Personenjahre. GS