Detaillierte Hormonbestimmung bei Migräne

Naturmedizin 1/2019

Östrogeneinfluss bei Männern?

Geschlechtshormone sind bei vielen Frauen Einflussfaktoren auf Migräne. Niederländische Forscher untersuchten nun die Rolle weiblicher Geschlechtshormone bei Männern mit Migräne. Kann Östrogen auch bei ihnen die Attacken triggern?

In einer Gruppe von 17 medikamentös unbehandelten Männern mit episodischer Migräne ohne Aura (durchschnittl. 2,8 Attacken/Monat) und 22 alters- und Body-Mass- Index-gematchten Kontrollen ohne Migräne wurde im Serum u. a. die Konzentration von 17b-Östradiol (E2) und das freie Testosteron (Tf) bestimmt. Die Blutentnahmen erfolgten bei allen Teilnehmern an einem einzigen Tag (um 9, 12, 15 und 18 Uhr), an dem die Migränepatienten kopfschmerzfrei waren. Im Anschluss wurden sie bei den Patienten an jedem folgenden Tag (drei bis vier Mal) so lange wiederholt, bis eine Migräneattacke auftrat.
Gegenüber den Kontrollen wiesen die Männer mit Migräne erhöhte E2-Spiegel auf – sowohl absolut als auch in Relation zu Tf: Interiktal (an den attackenfreien Tagen) war die Tf/E2-Rate bei ihnen signifikant niedriger. Dies ging bei vergleichbaren Tf-Serumwerten (357,5 vs. 332,6 pmol/l) auf ihre erhöhten E2-Konzentrationen (96,8 vs. 69,1;) zurück. Beim Männern mit Prodromi waren die präiktalen Tf- und E2-Werte signifikant höher als bei jenen ohne Prodromi.
Quelle:

Van Oosterhout W et al.: Female sex ... Neurology 2018, 4; e374-e381 [Epub 27. Juni; doi: 10.1212/ WNL.0000000000005855]

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