Prof. Dr. Martin Schröder ist Professor für Soziologie an der Philipps Universität Marburg und hat bereits zahlreiche Artikel zur Zufriedenheitsforschung veröffentlicht. 2018 erschien sein Buch »Warum es uns noch nie so gut ging und wir trotzdem ständig von Krisen reden«, 2020 „Wann sind wir wirklich zufrieden?“. Anhand des „Understanding Society“-Panel, dass vom 24. Bis 30. April in Großbritannien durchgeführt wurde, hat er berechnet, wie sich der Corona-bedingte Lockdown auf das psychische Wohlbefinden auswirkt.
Professor Schröder, der Lockdown hatte nach Ihrer Auswertung einen massiven Einfluss auf das psychische Wohlbefinden. Welche Ergebnisse haben Sie am meisten überrascht?
Ich habe mir englische Daten angeschaut, die direkt nach psychischen Auswirkungen fragen. Dabei zeigte sich in der Tat: Die Chance, sich depressiv oder unglücklich zu fühlen, sowie Konzentrationsprobleme und Schlafstörungen zu haben, hat sich in etwa verdoppelt. Jetzt gibt es aber deutsche Daten und die zeigen: Die Einsamkeit hat etwas zugenommen, aber die Menschen sind nicht generell weniger zufrieden mit ihrem Leben. Die Deutschen sind insofern im Vergleich zu anderen Ländern ziemlich glimpflich durch die Corona-Krise und den Lockdown gekommen.
Wie erklären Sie sich, dass Jugendliche und junge Erwachsene am meisten litten?
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