UV-Schutz-Wissen: mangelhaft

Praxis-Depesche 11/2014

Sonnenbrand im Urlaubsland

Für Sonnenanbeter beginnt jetzt wieder die Saison der Fernreisen. Aber eine übermäßige Sonnenexposition erhöht das Melanom-Risiko, das sollte mittlerweile bekannt sein. Wie gut schützen sich Reisende in den Tropen und Subtropen tatsächlich?

Mittels persönlicher Interviews wurden 1165 Flugpassagiere am Flughafen Basel-Mulhouse (Schweiz/Frankreich) befragt, die aus den Tropen/ Subtropen zurückgekehrt waren. Erhoben wurden: Hautzustand, Geschlecht, Hauttyp, Kopfhaarqualität, Sonnenbade- und Sonnenschutzgewohnheiten, Wissen um UV-Strahlung und Sonnenschutzgegenstände im Gepäck. Das Wissen der Reisenden um die Möglichkeiten der Hautvorbereitung (z. B. Vorbräunung im Solarium) war schlecht. Im Urlaub verwendeten fast alle Befragten Sonnencremes. Sonnenschutzkleidung und Schattensuche waren nicht so populär. Insgesamt kamen 44% mit einem Sonnenbrand aus dem Urlaub zurück. Frauen, jungen Menschen zwischen 18 und 35 Jahren und Personen mit Hauttyp III und IV war die Urlaubsbräune besonders wichtig. Immerhin 11% derer, die mit dem erklärten Ziel der Bräunung in den Urlaub starteten, nahmen einen Sonnenbrand billigend in Kauf. Natürlich war es besser, regelmäßig Sonnencreme zu verwenden als nur sporadisch, aber selbst bei den regelmäßigen Eincremern kam es bei vier von zehn zum Sonnenbrand (Ursachen: unvollständiges Eincremen, zu wenig Creme, kein Re-Cremen nach Schwimmen und Schwitzen und Überschätzung der Wirksamkeit der Creme). Der Verzicht auf einen Sonnenhut verdoppelte das Sonnenbrandrisiko. Fazit: Die Aufklärung über Risiken von UVBestrahlung im Urlaub und Möglichkeiten des Schutzes ist insuffizient. Weitere Maßnahmen sind geboten! CB

Quelle:

Reinau D et al.: Sun protective behaviour of vacationers spending holidays in the tropics and subtropics. Br J Dermatol 2014; 171: 868-74

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