Phytoöstrogene im Blickpunkt

Gyn-Depesche 3/2000

Sojabohnen statt Hormontabletten?

Sojaprodukte enthalten reichlich Isoflavone, die zur Klasse der Phytoöstrogene gehören. Das Interesse an diese Substanzen ist groß, da sie möglicherweise einige hormonabhängige Erkrankungen günstig beeinflussen könnten.

Bei Japanerinnen, die sich traditionell sojareich ernähren, kommen Brustkrebs, Endometrium- und Ovarialkarzinome seltener vor als in westlichen Ländern. Im Tierversuch wirkten Isoflavone hemmend auf die Tumorbildung, klinische Studien zur Tumorprävention kamen allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen. Denkbar wäre der Einsatz von Phyto- östrogenen auch als Alternative zu einer Hormonersatztherapie in der Menopause. Chinesinnen leiden in den Wechseljahren nur zu 18% unter Hitzewallungen, Europäerinnen dagegen zu 70 bis 80%. Im Tiermodell verzögerten Isoflavone die Entwicklung einer Osteoporose, dieser knochenprotektive Effekt wurde auch in einem halbjährigen Versuch mit 17 Frauen jenseits der Menopause beobachtet. Dass Sojaprotein den Cholesterinspiegel und damit das kardiovaskuläre Risiko senkt, ist seit langen bekannt. Eine Meta-Analyse von 38 klinischen Studien kam zu dem Ergebnis, dass das Gesamtcholesterin unter sojareicher Diät um 9,3% abnimmt, das Low-densitiy-Lipoprotein-Cholesterin um 12,9%.

Quelle: Setchell, KDR: Dietrary isoflavones: biological effects and revalence to human health, Zeitschrift: JOURNAL OF NUTRITION, Ausgabe 129 (1999), Seiten: S758-767

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