Einarmige Interventionsstudie

Naturmedizin 6/2020

Präventive Wirkungen des Nass- Schröpfens bei gesunden Personen

Obwohl der Mechanismus des nassen ( blutigen) Schröpfens weltweit als alternative Therapie bei der Behandlung verschiedener chronischer Krankheiten und Schmerzen anerkannt ist, ist er noch nicht gut verstanden. Ziel einer aktuellen Studie war die Bewertung des Nüchternblutzuckers, der Nierenfunktionsparameter und der Veränderungen der Endothelfunktion nach einer Nass-Schröpf-Therapie bei gesunden Personen.
Praxisfazit
Das blutige Schröpfen könnte als präventive Maßnahme eingesetzt werden. Es zeigt positive Wirkungen auf spezifische Parameter wie Serumharnsäure und Blutdruck bei (noch) gesunden Personen.
Beim bereits im Altertum durchgeführten nassen Schröpfen wird die Haut erst mit einer Blutlanzette angeritzt, bevor das Glas mit Unterdruck aufgesetzt wird. Der Unterdruck zieht das Blut verstärkt durch die Verletzungen. Die Untersucher führten eine einarmige Interventionsstudie am Clinical Lab of Community Medicine der Universiti Sains Malaysia durch und schlossen 31 gesunde Personen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren ein. Die Nass-Schröpf-Therapie wurde zu Beginn der Studie an fünf Behandlungspunkten (zwei lumbal, zwei auf den Schulterblättern, einer am Scheitel) durchgeführt und nach drei Monaten wiederholt. 45 % der Teilnehmer waren weiblich und das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer betrug 44,9 ± 6,4 Jahre.
Die Nass-Schröpf-Therapie reduzierte Nüchternblutzucker, Serumharnstoff und Serumkreatinin nach einem, drei und vier Monaten im Vergleich zu den Ausgangswerten signifikant. Serumharnsäure und systolischer Blutdruck zeigten nach ein und vier Monaten eine signifikante Reduktion im Vergleich zum Ausgangswert. Der Von-Willebrand-Faktor als ein Maß für die Endothelfunktion wies nach vier Monaten eine Reduktion von 4 % gegenüber dem Ausgangswert auf.
Die Autoren folgern, dass das Nass- Schröpfen eine wirksame komplementärmedizinische Maßnahme in der Prävention sein könnte.
Quelle: Husain NN et al.: The effects of wet cupping therapy on fasting blood sugar, renal function parameters, and endothelial function: A single-arm intervention study. 2020. Oman Med J. 35(2): e108. doi:10.5001/omj.2020.26

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