Praxis-Depesche 21/2003

Phyto mit Risiken für das Herz

"Rein pflanzlich" - das heißt für viele Patienten "keine Nebenwirkungen". Eine Metaanalyse aus fünf Datenbanken sollte helfen, kardiovaskuläre Risiken zu finden.

Besonders im Bereich Kardiologie und Gefäßerkrankungen werden pflanzliche Medikamente unterstützend zur "Schulmedizin" eingenommen. Es fanden sich in der Literatur viele Substanzen, die schwere Nebenwirkungen aufwiesen. Die meisten dieser Schilderungen waren allerdings Kasuistiken von Einzelfällen, sodass eine Schätzung konkreter Zahlen fast unmöglich ist. Dokumentierte Nebenwirkungen waren u. a. Arrhythmien, Brustschmerzen, Herzinsuffizienz, Digitalis-Überdosierung, Hyper- und Hypotonie, Myokardinfarkt, Perikarditis und Gerinnungsstörungen sowie Todesfälle. Die Probleme wurden ausgelöst durch toxische Pflanzen, Fälschungen und Verunreinigungen der Kräuter und Interaktionen mit anderen Pharmaka. Substanzen, die relativ häufig für Probleme sorgen, sind Aconitum, Ephedrin und Glyzyrrhizinsäure (in Lakritz).

Quelle: Ernst, E: Cardiovascular adverse effects of herbal medicines: a systematic review of the recent literature, Zeitschrift: CANADIAN JOURNAL OF CARDIOLOGY, Ausgabe 19 (2003), Seiten: 818-827

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