Phytotherapie bei Magen-Darm-Störungen

Naturmedizin 1/2020

Pfefferminz- und Kümmelöl bei funktionellen Verdauungsbeschwerden

Funktionelle Verdauungsstörungen sind weitverbreitet, ca. 30 % der Menschen in Deutschland leiden daran. Eine naturheilkundliche Lösung, um die verschiedenen Symptome funktioneller Verdauungsstörungen gleichzeitig zu adressieren ist die Kombination der ätherischen Öle der Pfefferminze und des Kümmels.
Die Ursachen funktioneller Verdauungsbeschwerden sind bis heute noch nicht vollständig geklärt. Fest steht, dass es sich um eine multifaktorielle Erkrankung handelt, was zu sehr unterschiedlicher und stark individueller Symptomatik führt. Verstärkt werden die Beschwerden durch Stress und Emotionen. Von ihren Erfahrungen aus der täglichen Praxis berichteten Prof. Dr. med. Ahmed Madisch, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Interventionelle Endoskopie und Diabetologie am KRH Klinikum Siloah-Oststadt-Heidehaus, und Prof. Dr. med. Martin Storr, Facharzt für innere Medizin und Gastroenterologie. Wie Pfefferminz- und Kümmelöl bei funktionellen Verdauungsbeschwerden ihre Wirkung entfalten, konnten die beiden Fachärzte anschaulich darstellen. Interessant für die klinische Anwendung ist Pfefferminzöl vor allem wegen seiner spasmolytischen und schmerzlindernden Eigenschaften. Die Kontraktion der glatten Magen-Darm-Muskulatur ist Folge einer Depolarisation der Muskelzellmembran, die einen Kalziumeinstrom auslöst. Pfefferminzöl hemmt diesen spannungsabhängigen Kalziuminflux und hat somit einen entspannenden Effekt. Neben seinen krampflösenden Eigenschaften weist Pfefferminzöl direkte analgetische Effekte auf. Das ätherische Öl moduliert die viszerale sensorische Wahrnehmung von gastrointestinalem Schmerz durch die Aktivierung der Kälterezeptoren TRPM8. Diese Stimulation führt zu einer Hemmung der Schmerzweiterleitung. Kümmelöl gilt als einer der stärksten Wirkstoffe zur Behandlung von Blähungen und reguliert zusätzlich die Darmflora. Untersuchungen zeigten, dass die Pfefferminzöl-Kümmelöl-Kombination in Carmenthin® einen stärkeren schmerzlindernden Effekt hatte, als die Einzelsubstanzen. Dies ist gut verständlich, da beide Wirkstoffe unterschiedliche schmerzhemmende Mechanismen aktivieren.
Quelle: Pressekonferenz: „Carmenthin® bei Verdauungsstörungen" der Firma Dr. Wilmar Schwabe GmbH & Co. KG am 14.01.2020, Hamburg

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