Patienten zum Sport bewegen

Praxis-Depesche 2/2019

Patienten zum Sport bewegen

Eine der gängigsten Methoden, sich fit zu halten, ist der regelmäßige Besuch im Fitnessstudio. Von ihren Ärzten werden Patienten dazu allerdings nur selten angehalten. Eine verpasste Chance?

Hegen Mediziner vielleicht spezielle Vorbehalte, was Fitnesscenter und Personal Trainer betrifft? Zum Teil – so lautet das Ergebnis einer Online-Umfrage unter 412 Primärversorgern und Sportmedizinern in den USA.
An eigenen Erfahrungen schien es den Ärzten nicht zu mangeln, denn mit 8,9 ± 2,1 von zehn erreichbaren Punkten gaben sie an, mit dem Konzept von Fitnessstudios gut vertraut zu sein. Mit einer Bewertung von 7,5 ± 2,1 Punkten stuften sie diese auch als geeignete Sporteinrichtungen für ihre Patienten ein – vor allem, wenn sie selbst sportlich viel aktiv waren. Trotz ihrer allgemein positiven Einstellung zu Fitnesscentern gaben die befragten Ärzte aber an, weniger als der Hälfte ihrer Patienten (im Schnitt 41 ± 28 %) eine Studiomitgliedschaft zu empfehlen. Noch seltener sprachen sie Empfehlungen für die Betreuung durch einen Personal Trainer aus (21 ± 21,6 %).
Als Hauptgründe gaben die Ärzte die Sorge um die hohen Kosten und den mit den Studiobesuchen verbundenen Aufwand an, während sie bezüglich Sicherheit und Effektivität weniger Bedenken hatten. Von den Fitnessangeboten empfahlen sie vor allem Ausdauertraining, gefolgt von Krafttraining und Gruppenkursen.
Angesichts der hohen Bedeutung sportlicher Aktivität rufen die Autoren alle Ärzte dazu auf, sich von solchen Zweifeln nicht davon abhalten zu lassen, ihren Patienten ein Fitnessstudio vorzuschlagen. Denn es ist unlängst Zeit, die klaffende Versorgungslücke zwischen Medizinern und Sportanbietern zu schließen. OH
Quelle:

Pojednic R et al.: Bridging the gap between clinicians and fitness professionals: ... BMJ Open Sport Exerc Med 2018; 4: e000369

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