Praxis-Depesche 12/2014

Orales Vancomycin bei CDAD

Mehr als 40% der Clostridiumdifficile- assoziierten Diarrhoen (CDAD) treten im ambulanten Bereich auf. Kennzeichnend für die Infektionskrankheit, die im Ernstfall tödlich ausgehen kann, sind mehrfach wässrige Durchfälle mit fauligem Geruch und krampfartige abdominale Schmerzen. Erstes Diagnoseinstrument zur Bestimmung der Infektion ist eine Untersuchung des Stuhls. Bei der Behandlung von CDAD hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass der Einsatz von Metronidazol häufig mit Therapieversagen und erhöhtem Risiko für Behandlungsfehler, Rezidive und Mortalität assoziiert ist. Eine wirksame Therapieoption steht mit oralem Vancomycin (ENTEROCAPS® 250 mg von Riemser) zur Verfügung, dass sich als frühzeitig einsetzbares Mittel für alle CDAD-Schweregrade eignet. In schweren Fällen sind die klinischen Heilungsraten mit Vancomycin höher als mit Metronidazol und mit jenen von Fidaxomicin vergleichbar. Die Europäische Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten spricht für Vancomycin zur Behandlung schwerer oder komplizierter Fälle einen höheren Empfehlungsgrad aus als für Fidaxomicin. Aufgrund der sehr geringen Magen-Darm-Resorption erreicht Vancomycin im Darmlumen hohe Konzentrationen. Systemische Nebenwirkungen bleiben dabei weitestgehend aus.

ICD-Codes: A04.7

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