In 23 Studien waren Ischämie-Zeichen, fokale/globale Hirnatrophie und unspezifische Läsionen der weißen Substanz gerade bei älteren Patienten häufig. Interventionen erfordernde Befunde wie Tumore, Hirninfarkte etc. waren eher selten. Vor diesem Hintergrund sprach die AHS folgende Empfehlungen aus:
1. Bei Patienten mit Migränekopfschmerzen ohne neurologische Symptome, ohne atypische Merkmale und ohne Alarmzeichen („Red flags“ wie Fieber, Papillenödem etc.) ist KEINE Bildgebung erforderlich (Evidenzgrad A).
2. Ein Neuroimaging bei vermuteter Migräne kann bei folgenden Merkmalen erwogen werden (Konsens; Evidenzgrad C):
- ungewöhnliche, verlängerte oder anhaltende Aura
- zunehmende Häufigkeit, Schwere oder Veränderung der klinischen Merkmale
- erste oder schlimmste Migräneattacke
- Migräne mit Hirnstammaura
- Migräne mit Verwirrtheit
- Migräne mit motorischen Manifestationen (hemiplegische Migräne)
- Migräne-Auftreten in hohem Alter
- Aura ohne Kopfschmerzen
- Streng halbseitiger Kopfschmerz
- posttraumatischer Kopfschmerz
Bei Patienten mit lange bestehender Migräne sollten, so die Autoren, vor allem Veränderungen der Symptomatik und neue neurologische Defizite Anlass zur CT- oder MRT-Untersuchung geben. JL