Das schlechte Ansprechen auf konventionelle pharmakologische Behandlungen – und auch deren Nebenwirkungen – haben dazu geführt, dass Patienten mit Reizdarmsyndrom verstärkt Möglichkeiten der komplementären und alternativen Medizin in Anspruch nehmen – so auch pflanzliche Heilmittel. Eine aktuelle klinische Studie untersuchte ein neues Phytotherapeutikum.
Zataria multiflora Boiss (ZM), Trachyspermum ammi L. (TA) und Anethum graveolens L. (AG) werden in der traditionellen Medizin als Antiseptikum und Karminativum sowie krampflösend eingesetzt. Diese Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit einer Kombination von ätherischen Ölen von ZM, AG und TA bei der Behandlung von IBS. Die Untersuchung von Bordbar G. et al. ist als randomisierte doppelblinde klinische Studie mit Parallelgruppen im Iran durchgeführt worden. Patienten im Kontrollarm erhielten zwei Wochen lang täglich drei Tabletten mit 10 mg des Spasmolytikums Hyoscinbutylbromid; der Interventionsarm wurde zwei Wochen lang täglich mit zwei 250 mg Kapseln behandelt, die 180 mg ätherische Öle von ZM, AG und TA enthielten. Die primären Ergebnisse wurden mit der IBS Symptom Severity Scale, der IBS Adequate Relief und der IBS Global Assessment Improvement am Ende und zwei Wochen nach dem Ende der Intervention erhoben. Sekundäre Ergebnisse waren die Verbesserungsraten der IBS-SSS-Scores, die die Lebensqualität, Sicherheit und Verträglichkeit messen. Der Prozentsatz der Verbesserung nach der Behandlung basierend auf IBS-AR-, IBS-GAI- und IBS-SSS-Skalen betrug 83,9%, 75% und 87% in der Interventionsgruppe und 37,9%, 27,5% und 34,4% in der Kontrollgruppe, jeweils (p < 0,001). Auch die Verbesserung der Lebensqualität war im Interventionsarm signifikant höher als im Kontrollarm (p <0,001). Die Autoren schlussfolgern, dass das untersuchte Phytotherapeutikum als geeignete alternative Behandlung für das Reizdarmsyndrom angesehen werden kann.
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