Robert-Koch-Institut

Naturmedizin 6/2019

Neue Daten zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Das Themenspektrum der in Deutschland einzigartigen „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) ist breit. In elf Beiträgen sind neue Ergebnisse im Bundesgesundheitsblatt, Ausgabe Oktober 2019, veröffentlicht.
Die KiGGS-Basiserhebung von 2003 bis 2006 lieferte erstmalig belastbare Aussagen über die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in allen Altersgruppen, nicht nur aus Befragungen, sondern auch aus körperlichen Untersuchungen.
Danach gab es vielfältige Reaktionen im politischen und gesellschaftlichen Raum. Maßnahmen gegen Adipositas, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung finden seither auf sehr vielen Ebenen mit ganz unterschiedlichen Akteuren statt. Das Gesundheitsziel „Gesund aufwachsen“ steckt den Rahmen dafür ab.
Der aktuelle Stand zeigt: Jedes sechste Kind wird innerhalb eines Jahres wegen einer Unfallverletzung ärztlich behandelt. Knapp 20 % der Kinder und Jugendlichen zeigen Symptome einer Essstörung. Die motorische Leistungsfähigkeit stagniert auf niedrigem Niveau. 36 % der 3- bis 17-Jährigen haben in den letzten sieben Tagen mindestens ein Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel eingenommen.
Die Adipositasraten sind nicht gestiegen. Kinder und Jugendliche mit beidseitigem Migrationshintergrund haben seltener Neurodermitis (3,5 % vs. 6,9 %) und ADHS (2,0 % vs. 5,4 %) als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund. Heranwachsende aus der niedrigen Einkommensgruppe sind im Vergleich zur mittleren und hohen Gruppe sportlich häufiger inaktiv (28,2 % gegenüber 18,4 % bzw. 11,1 %). Die in KiGGS erhobenen Daten zum Anwendungsverhalten für Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel einschließlich der Selbstmedikation sind eine wertvolle Ergänzung zu Verordnungsdaten.
Die Beiträge zu Gesundheitsrisiken und Gesundheitsverhalten befassen sich mit dem Body-Mass-Index von Kindern und Jugendlichen und mit der motorischen Leistungsfähigkeit.
Den Abschluss des Schwerpunktheftes bilden zwei Beiträge zum Zusammenhang von Gesundheit und sozialer Lage, einem ganz entscheidenden Einflussfaktor für ein gesundes Aufwachsen.
Quelle: Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts unter www.rki.de/kiggs

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