Zeckenaktivität

Naturmedizin 2/2020

Neue Arten kommen

Der Frühling ist der Beginn der Zeckenzeit. Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen gehen auch diese Krabbeltiere wieder verstärkt auf Nahrungssuche. Aktuell wird an der Universität Hohenheim untersucht, inwieweit neu eingewanderte Zeckenarten Krankheiten übertragen.
Experten warnen neben dramatisch hoher Zeckenaktivität auch vor einer Zunahme tropischer Zecken in Deutschland, die eigentlich in Afrika, Asien und Südeuropa zu Hause sind: Arten der Zeckengattung Hyalomma. „Das Besondere an Hyalomma ist ihr Jagdverhalten“, so Zeckenexpertin Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim. „Anders als unsere heimischen Zecken wie der Gemeine Holzbock klettert sie nicht an Gräsern oder Sträuchern hoch und lässt sich von Wildtieren oder Wanderern abstreifen. Hyalomma jagt ihre Beute aktiv, erkennt Warmblüter auf Distanzen von bis zu zehn Metern und kann sie über mehrere Hundert Meter verfolgen.“
Eine weitere Besonderheit seien die Krankheiten, die Hyalomma überträgt und die sich ebenfalls von unseren heimischen Arten unterscheiden. „In ihrem eigentlichen Verbreitungsgebiet ist Hyalomma dafür bekannt, den Erreger des sogenannten Krim-Kongo Hämorrhagischen Fiebers, des Arabisch Hämorrhagischen Fiebers und einer Form des Zecken-Fleckfiebers (Rickettsien) zu übertragen.“ Ebenfalls im Fokus befindet sich die Hundezecke, Rhipicephalus sanguineus: „Die Braune Hundezecke ist wie Hyalomma ebenfalls eine invasive Art, die eigentlich neben dem Mittelmeerraum und Nordafrika in vielen Teilen der Tropen und Subtropen heimisch ist“, so Prof. Dr. Mackenstedt. „Sie liebt ein warmes und trockenes Klima, weshalb sie sich auch in unseren Wohnungen so wohlfühlt.“
Quelle: Pressemitteilung der Universität Hohenheim: Zecken-Aufruf läuft weiter: Gefürchtete Tropenkrankheiten wurden bislang nicht eingeschleppt. 12.02.2020
ICD-Codes: T14.0

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