Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen erheblich und prädisponiert für verschiedene Komplikationen (z. B. erosive Ösophagitis, Barrett-Metaplasie, Adenokarzinom), berichten die Forscher. Angesichts der weltweit zunehmenden GERD-Prävalenz besteht ein Bedarf an Alternativen zu Protonenpumpenhemmern. Eine vielversprechende Therapieoption stellen aus Braunalgen gewonnene Alginate dar. Hierbei handelt es sich um Polysaccharide, die bei Kontakt mit der Magensäure schnell aufquellen und eine voluminöse gelartige, schwimmende Barriere bildet, die einen mechanischen Schutz gegen das Aufsteigen von Mageninhalt in die Speiseröhre bietet. Ferner legen sich die Alginatpräparate als visköse Schicht auf die vulnerable Ösophagusmukosa und binden Pepsin und Gallensäuren. Weltweit werden eine Reihe verschiedener Algenspezies für die pharmazeutische Nutzung geerntet.
Leichte GERD-Symptome sprechen sehr gut auf eine Monotherapie mit Alginatpräparaten an, so die Forscher. Aber auch Patienten mit schweren bzw. auf Protonenpumpenhemmer ungenügend ansprechenden Refluxbeschwerden scheinen von einer zusätzlichen Behandlung mit diesen pflanzlichen Wirkstoffen zu profitieren. Angesichts des rein physikalischen Wirkprinzips gelten Alginatzubereitungen auch in der Schwangerschaft und Stillzeit als sicher, schließen die Wissenschaftler. Auch hier sind – ähnlich wie im pädiatrischen Patientengut – jedoch weitere Studien notwendig. LO